Ein Mann wurde eines Nachts vom Herrn aus dem Schlaf geweckt, der ihm einen gewaltigen Felsen zeigte, der vor seiner Blockhütte lag.
Der Herr sagte: "Stemme dich mit deiner ganzen Kraft gegen diesen Felsen." Das tat der Mann. Jahrelang. Stundenlang jeden Tag mühte er sich ab in Sonne, Regen und Schnee. Jeden Abend war er völlig erschlagen und erschöpft und dachte, er habe vergeblich gearbeitet weil sich der Fels niemals bewegte.
Er sagte: "Herr, ich habe lange und hart gearbeitet in deinem Dienst und all meine Kraft in das hinein gelegt, um was du mich gebeten hast. Aber ich habe diesen Felsbrocken nicht einen einzigen Zentimeter fortbewegen können. Was ist los? Warum bin ich so ein Versager?"
Der Herr antwortete: "Mein Sohn, ich habe dich gebeten, mir zu dienen und dich mit deiner ganzen Kraft gegen diesen Felsen zu stemmen und du warst gehorsam. Ich habe dich nicht aufgefordert, ihn fort zu schieben. Du solltst dich lediglich gegen ihn stemmen. Und nun glaubst du, du hättest deine Zeit vergeudet. Aber schau’ dich nur an.
Deine Arme sind stark und muskulös. Dein Rücken ist sehnig und gebräunt. Deine Hände sind schwielig von dem ständigen Druck und deine Beine sind stämmig und fest geworden.
Du bist gewachsen und deine Fähigkeiten haben um das Hundertfache zugenommen. Du bist gehorsam gewesen. Du hast meiner Weisheit vertraut. Nun werde ich den Fels für dich bewegen.“
Manchmal hören wir vom Herrn, sind gehorsam und scheinbar passiert nichts. Doch alles was Gott von uns will ist unser Gehorsam und unser Vertrauen auf ihn.
Der clevere Esel
(Verfasser unbekannt)
Eines Tages fiel der Esel eines Bauern in einen Brunnenschacht. Das Tier schrie stundenlang erbarmungswürdig während der Bauer herauszufinden versuchte, was er tun könnte. Schließlich beschloss er, das Tier sei ja schon alt und der Brunnenschacht müsse sowieso zugeschüttet werden und dass es die Mühe nicht wert sei, den Esel zu retten.
Er trommelte alle Nachbarn zusammen, herüber zu kommen und ihm zu helfen. Sie alle griffen sich eine Schaufel und begannen, Erde in den Brunnenschacht zu schaufeln.
Zuerst erkannte der Esel, was da geschah und schrie fürchterlich. Doch dann beruhigte er sich zu jedermanns Erstaunen sehr schnell. Ein paar Schaufelladungen später blickte der Bauer schließlich in den Brunnenschacht und war sehr verblüfft über das, was er da sah.
Mit jeder Schaufel Erde, die seinen Rücken traf, tat der Esel etwas Erstaunliches. Er schüttelte sie einfach ab und stellte sich dann darauf.
Als die Nachbarn des Bauern weiter Erde auf den Rücken des Tieres schaufelten, schüttelte es diese jedes Mal ab und stellte sich dann darauf. Schon bald sah jedermann mit Verblüffung, dass der Esel über den Rand des Brunnenschachtes stieg und davon trottete!
Das Leben wird jede Menge Schmutz auf dich schaufeln, alle Arten von Schmutz. Der Trick, um aus der Grube zu kommen, ist, diesen abzuschütteln und dich dann darauf zu stellen und somit eine Stufe höher zu stehen. Jedes unserer Probleme ist so eine Stufe. Wir können aus dem tiefsten Brunnenschacht entkommen indem wir einfach nicht aufhören, die Dinge unter unsere Füße zu treten und niemals aufgeben! Schüttle den Schmutz ab und steige eine Stufe höher!
Der Ziegelstein
(Verfasser unbekannt)
Ein junger und erfolgreicher Manager fuhr mit seinem Jaguar ein wenig zu schnell durch eine Vorstadtstraße. Er achtete auf Kinder, die möglicherweise zwischen den parkenden Autos am Straßenrand auf die Straße laufen könnten und verminderte seine Geschwindigkeit als er etwas zu sehen meinte. Als sein Auto an der betreffenden Stelle vorbeifuhr, tauchten jedoch keine Kinder auf. Stattdessen krachte ein Ziegelstein in die Seitentür des Jaguars! Er machte eine Vollbremsung und setzte den Jaguar zurück zu der Stelle, an der der Ziegelstein geschleudert worden war.
Der zornige Fahrer sprang aus dem Wagen, schnappte das erste Kind, das er dort sah, drückte es gegen ein parkendes Auto und brüllte: “Was fällt dir eigentlich ein und wer bist du? Was um Himmels willen soll das? Das ist ein flammneues Auto und dieser Ziegelstein, den du da geworfen hast, wird eine Menge Geld kosten. Warum hast du das getan?" Der kleine Junge sagte entschuldigend: “Bitte, Herr...bitte, es tut mir leid, aber ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte. Ich habe den Stein geworfen weil niemand sonst angehalten hat... " Während Tränen sein Gesicht hinunter rannen und von seinem Kinn tropften zeigte der Junge auf eine Stelle hinter einem geparkten Auto. „Das ist mein Bruder", sagte er. “Er ist über den Bordstein gerollt und aus seinem Rollstuhl gefallen und ich kann ihn allein nicht aufheben." Mittlerweile heftig schluchzend bat der Junge den erstaunten Manager: “Könnten Sie mir bitte helfen, ihn wieder in seinen Rollstuhl zu setzen? Er ist verletzt und er ist für mich zu schwer."
Zutiefst gerührt versuchte der Fahrer, den rasch in seinem Hals aufsteigenden Kloß zu schlucken. Eilig hob er den behinderten
Jungen wieder in den Rollstuhl und zog dann ein leinenes Taschentuch hervor um die frischen Schrammen und Schnitte abzutupfen. Ein kurzer Blick verriet ihm, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. „Danke und Gott segne Sie“, sagte das dankbare Kind zu dem Fremden. Zu erschüttert um Worte zu finden sah der Mann einfach nur zu, wie der Junge seinen an den Rollstuhl gefesselten Bruder den Bürgersteig entlang weiter schob. Es war ein langer, langsamer Gang zurück zu seinem Jaguar. Der Schaden war gut sichtbar, doch der Fahrer ließ die verbeulte Seitentür nie reparieren. Er ließ die Beule dort um ihn beständig an ihre Botschaft zu erinnern: "Eile nicht so schnell durchs Leben, dass jemand einen Ziegelstein auf dich werfen muss um deine Aufmerksamkeit zu bekommen!"
Gott flüstert in unsere Seele und spricht zu unserem Herzen. Manchmal, wenn wir keine Zeit haben, zuzuhören, muss er einen Ziegelstein auf uns werfen. Es ist unsere Wahl, ob wir zuhören oder nicht.
Gib’ es weiter
(Verfasser unbekannt)
Fast hätte er die alte Dame übersehen, die am Straßenrand mit ihrem Auto liegen geblieben war, doch selbst in dem trüben Licht des Tages konnte er sehen, dass sie Hilfe brauchte. Und so fuhr er ebenfalls an den Rand, stellte den Wagen vor ihrem Mercedes ab und stieg aus. Sein altes, klappriges Auto stotterte und ächzte immer noch als er zu ihr hinging.
Selbst mit dem Lächeln auf ihrem Gesicht sah sie besorgt aus. Niemand hatte seit der letzten Stunde oder so angehalten um ihr zu helfen. Wer war er? Würde er ihr womöglich etwas antun? Er sah nicht allzu Vertrauen erweckend aus. Er sah arm und hungrig aus. Er konnte sehen, dass sie Angst hatte, wie sie da so in der Kälte stand. Er wusste, wie sie sich fühlte. Es war dieser Kälteschauer, den nur Angst erzeugen kann.
Er sagte: "Ich bin hier um Ihnen zu helfen, gnädige Frau. Warum warten Sie nicht im Auto, wo es warm ist? Ach übrigens, mein Name ist Tom Anderson."
Nun, sie hatte nichts weiter als einen platten Reifen, aber für eine alte Dame war das schlimm genug.
Tom kroch unter das Auto und suchte nach einem Platz, wo er den Wagenheber ansetzen konnte und schrammte sich dabei ein paar Mal seine Knöchel auf. Doch schon bald hatte er den Reifen gewechselt. Allerdings hatte er sich ziemlich schmutzig gemacht und seine Hände schmerzten.
Als er die Radmuttern festzog kurbelte sie das Fenster herunter und begann, mit ihm zu sprechen. Sie erzählte ihm, sie käme aus St. Louis und sei lediglich auf der Durchreise. Sie konnte ihm gar nicht genug dafür danken, dass er ihr zur Hilfe gekommen war. Tom lächelte nur als er ihren Kofferraum schloss. Die Dame fragte, wie viel sie ihm schuldig sei. Jeder Betrag wäre ihr recht gewesen. Sie hatte sich bereits die schrecklichen Dinge ausgemalt, die ihr hätten widerfahren können wenn er nicht angehalten hätte. Tom hatte keinen Gedanken daran verschwendet, für seinen Dienst bezahlt zu werden. Das war kein Job für ihn gewesen. Das war Hilfe für jemanden in Not und Gott weiß, wie viele Menschen ihm in der Vergangenheit schon geholfen hatten. Er hatte sein ganzes Leben lang so gelebt und es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, sich anders zu verhalten.
Er sagte zu ihr: “Wenn Sie mich wirklich dafür bezahlen wollen, dann geben Sie doch beim nächsten Mal, wenn Sie jemanden in Not sehen, der betreffenden Person die Hilfe, die sie braucht. Und denken Sie dabei an mich."
Er wartete noch bis sie ihren Wagen gestartet und davongefahren war. Es war ein kalter und deprimierender Tag gewesen, doch er fühlte sich gut als er sich auf den Weg nach Hause machte und in der Dämmerung verschwand.
Ein paar Kilometer weiter die Straße entlang sah die alte Dame ein kleines Cafe. Sie ging hinein um einen Bissen zu essen und sich ein wenig zu erholen bevor sie die letzte Etappe ihrer Heimreise in Angriff nahm. Es war ein schäbig aussehendes Lokal. Draußen vor der Tür standen alte Zapfsäulen.
Die ganze Szenerie war ungewohnt für sie. Die Kellnerin kam herüber und brachte ein sauberes Handtuch, damit sie sich ihr nasses Haar abtrocknen konnte. Sie hatte ein freundliches Lächeln, das offensichtlich der ganze lange Tag, den sie schon auf den Beinen war, nicht hatte auslöschen können. Die alte Dame bemerkte, dass die Kellnerin hochschwanger war, doch sie ließ nicht zu, dass die Anstrengung ihre Haltung veränderte. Die alte Dame fragte sich, wie jemand, der so wenig hatte, nur so freundlich zu einer Fremden sein konnte. Dann erinnerte sie sich an Tom.
Nachdem sie ihre Mahlzeit beendet hatte, bezahlte sie mit einem 100-Dollar-Schein. Die Kellnerin ging schnell zur Kasse, um das Wechselgeld zu holen, doch da war die alte Dame bereits aus der Tür geschlüpft. Als die Kellnerin zurückkam, war sie schon verschwunden. Die Kellnerin fragte sich, wo die alte Dame nur sein könnte. Dann bemerkte sie, dass sie etwas auf die Serviette geschrieben hatte. Mit Tränen in den Augen las sie, was die alte Dame geschrieben hatte:
„Sie schulden mir nichts. Ich bin selbst in einer solchen Situation gewesen. Plötzlich hat mir jemand geholfen, so wie ich Ihnen jetzt helfe. Wenn Sie mir wirklich etwas zurückzahlen wollen, dann lassen Sie diese Kette des Liebesdienstes nicht mit Ihnen abreißen.“ Unter der Serviette lagen vier weitere 100-Dollar-Scheine.
Nun, es gab Tische abzuräumen, Zuckerdosen aufzufüllen und Gäste zu bedienen, doch die Kellnerin schaffte einen weiteren Tag. Als sie an diesem Abend von der Arbeit nach Hause kam und ins Bett kletterte, dachte sie über das Geld nach und über das, was die alte Dame geschrieben hatte. Woher hatte sie wissen können, wie sehr sie und ihr Ehemann das Geld brauchten? Das Baby würde nächsten Monat geboren werden und sie hatten es nicht leicht.
Sie wusste, wie viele Sorgen sich ihr Ehemann deswegen machte und während er schlafend neben ihr lag, gab sie ihm einen sanften Kuss und flüsterte in sein Ohr: "Alles wird gut werden. Ich liebe dich, Tom Anderson.”
Gottes Umwege
(Verfasser unbekannt)
Wenn bei dir nächstes Mal schon am Morgen alles schief zu laufen scheint, die Kinder sich zu langsam anziehen, du die Autoschlüssel nicht findest und vor jeder roten Ampel stehen bleiben musst, dann werde nicht ärgerlich oder frustriert. Preise stattdessen Gott, denn Gott wacht über dich.
Nach der schrecklichen Katastrophe am 11. September 2001 habe ich mit einem Geschäftsmann gesprochen, den ich nicht kannte, mit dem ich nie zuvor gesprochen habe und mit dem ich höchstwahrscheinlich auch nie wieder sprechen werde. Doch an diesem speziellen Tag war ihm nach Reden zumute. Er war der Chef eines Sicherheitsdienstes, der den verbliebenen Mitarbeitern eines anderen Sicherheitsdienstes, der durch den Angriff auf die Zwillingstürme stark dezimiert worden war, angeboten hatte, seine Büroräume mit zu benutzen. Mit einer Stimme voller Ehrfurcht erzählte er mir Geschichten darüber, wieso diese Mitarbeiter am Leben geblieben waren während ihre Kollegen in den Tod gerissen wurden. Letzten Endes ging es in all diesen Geschichten um die kleinen Dinge, die uns so passieren. Der Chef selbst kam an diesem Tag zu spät weil sein Sohn seinen ersten Kindergartentag hatte. Ein anderer Mann lebte noch weil er an diesem Tag an der Reihe war, die Brötchen zu holen. Was mich wirklich ergriffen hat war die Geschichte von dem Mann, der an diesem Morgen ein paar neue Schuhe angezogen hatte, sich dann auf den Weg machte, aber noch vor seiner Ankunft am Arbeitsplatz feststellte, dass er sich eine Blase gelaufen hatte. So machte er noch kurz an einer Drogerie Halt um sich Pflaster zu kaufen. Nur deshalb ist er heute noch am Leben.
Wenn ich jetzt im Verkehr stecken bleibe, den Aufzug verpasse, noch einmal umkehren muss weil das Telefon klingelt...all die kleinen Dinge, die mich so nerven…dann denke ich: das ist genau das, wo Gott mich gerade in diesem Moment haben will. Möge Gott fortfahren, dich mit all diesen lästigen Dingen zu segnen.