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Kleine besinnliche Kurzgeschichten



Von Jungen und Hasen


von Jackie Papandrew

Mein Sohn hat sein erstes Jahr auf der Universität begonnen und es scheint alles ganz gut zu funktionieren ohne seine Mutter. Ich versuche wirklich, ihm das zu vergeben.

Auf der Fahrt nach Hause, nachdem wir ihm beim Einzug in seine Studentenwohnung geholfen und eine ausreichend tränenreiche Szene gemacht hatten um ihn in Verlegenheit zu bringen, musste ich an seinen ersten Tag in der Grundschule denken. Auf der kurzen Fahrt
zur Schule an jenem Tag hatte er sein Lieblingsspielzeug umklammert, einen Plüschhasen, den er unerklärlicherweise Malcolm getauft hatte, und versucht, sehr tapfer zu sein – genauso wie ich.

"Du wirst eine wunderbare Zeit haben!" Ich erinnere mich noch genau daran, diese Worte betont heiter gesagt zu haben. Er sah nicht aus, als hätte ich ihn überzeugt. Er rubbelte fortwährend mit seinem Finger über den Kopf von Malcolm. Das tat er oft um den ziemlich emotionalen Hasen zu trösten.

"Malcolm fühlt sich dann besser", hatte er mir einmal erklärt. Ich denke eher, dass sich mein kleiner Mann dann auch besser gefühlt hat.

Ich erinnere mich noch daran, dass ich damals auf der Fahrt im Stillen gebetet habe, dass es ihm in der Schule gefallen würde, dass die anderen Kinder nett zu ihm sein würden und dass seine Lehrer klug genug wären, zu erkennen, dass dieses blauäugige Kind etwas außerordentlich Besonderes war, meilenweit vor jedem anderen Kind in der Schule – ach was, vor jedem anderen Kind der Welt. Vielleicht war ich da ein wenig befangen. Aber nur ein bisschen.

Als wir an der Schule ankamen, stieg er aus dem Auto aus, Malcolm unter seinen Arm geklemmt. Ich erinnerte ihn daran, dass Malcolm bei mir bleiben müssen würde und versprach ihm, gut auf den Hasen aufzupassen.

"Er wird hier wieder auf dich warten wenn ich dich abholen komme", sagte ich. Auch das klang wieder viel zu aufgesetzt.

Für einen Moment füllten sich diese blauen Augen mit Tränen. Er rubbelte mehrmals Malcolms Kopf um ihn zu trösten und setzte den Hasen dann wieder in das Auto. Ich weiß noch, dass ich durch meine eigenen aufsteigenden Tränen zusah, wie er den kleinen Hasen liebevoll auf dem Kindersitz anschnallte.

"Du bleibst hier, Malcolm", sagte er und streichelte den Kopf des Hasen ein letztes Mal. "Nur Menschen gehen zur Schule. Ich bin bald wieder zurück. Dir wird nichts passieren."

Als wir nun wieder zu Hause ankamen nachdem wir unseren Sohn zur Universität gebracht hatten, ging ich in sein Zimmer und griff in die Tiefen seines Schranks, nach ganz hinten, hinter die Kisten voller Videospiele und Fußballtrophäen, und zog einen alten Plüschhasen hervor. Seine Ohren sind jetzt ganz ausgefranst und sein Fell sieht ganz matt aus und man kann die Nähte an seinem Körper sehen. Oben auf dem Kopf ist er an mehreren Stellen ganz kahl, abgewetzt bis auf das Gewebe durch die Finger eines kleinen Jungen.

"Hallo Malcolm", sagte ich zu ihm. „Lange nicht gesehen!"

Ich setzte mich auf das Bett meines Sohnes und starrte Malcolm eine ganze Weile an. Ich rubbelte einige Male über seinen Kopf. Ich denke, das hat ihm gut getan.

Leben im Mutterleib


von Wayne Rice

Es geschah einst, dass Zwillinge in einem Mutterleib empfangen wurden. Wir nennen sie hier einmal Jim und Sam. Sekunden, Minuten und Stunden vergingen und die beiden Leben in Embryoform entwickelten sich. Der Funke von Leben wuchs und die beiden winzigen Gehirne begannen, Form anzunehmen. Mit der Entwicklung ihres Gehirns kamen auch die Gefühle und mit den Gefühlen die Wahrnehmung ihrer Umgebung sowie des jeweils anderen Zwillings und des eigenen Lebens. Die beiden winzigen Wesen stellten fest, dass das Leben gut war und sie lachten und freuten sich in ihrem Herzen.

Jim sagte zu Sam: "Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir gezeugt worden sind und in dieser wunderbaren Welt leben."

Sam stimmte zu: "Ja, gesegnet sei unsere Mutter, die uns das Leben und einander geschenkt hat."

Die beiden Zwillinge wuchsen weiter und bald nahmen Arme und Finger, Beine und Zehen Form an. Sie streckten ihren Körper und rührten sich und bewegten sich in ihrer kleinen Welt. Sie erkundeten diese Welt und fanden die Nabelschnur, die ihnen Leben aus dem Blut ihrer Mutter zuströmen ließ. Sie waren dankbar für diese neue Entdeckung und sangen: "Wie groß ist doch die Liebe unserer Mutter – dass sie alles, was sie hat, mit uns teilt!"

Die Wochen gingen in Monate über und mit der Ankunft jeden neuen Monats bemerkten sie Veränderungen aneinander und an sich selbst.

"Wir verändern uns", sagte Sam. „Was kann das bedeuten?“

"Es bedeutet", sagte Jim, “dass wir uns der Geburt nähern."

Ein beunruhigender Schauer durchfuhr die beiden. Sie hatten Angst vor der Geburt, denn sie wusste, dass sie bedeuten würde, ihre wunderbare Welt hinter sich zu lassen.

Sam sagte: "Wenn es nach mir gehen würde, würde ich für immer hier leben."

"Doch wir müssen geboren werden", sagte Jim. „Genauso wie es bei allen anderen vor uns auch passiert ist." In der Tat gab es in diesem Mutterlieb Anzeichen dafür, dass hier bereits vor ihnen Leben entstanden war. "Und ich glaube an ein Leben nach der Geburt, du nicht?"

"Wie kann es ein Leben nach der Geburt geben?" schluchzte Sam. "Verlieren wir nicht unsere Nabelschnur und auch das Blutgewebe wenn wir geboren werden? Und hast du je mit jemandem gesprochen, der geboren worden? Ist jemals jemand nach der Geburt wieder in den Mutterleib zurückgekommen um zu beschreiben, wie das Leben nach der Geburt ist? Nein!" Während er sprach, geriet er in Verzweiflung und in seiner Verzweiflung jammerte er: "Wenn der Sinn unserer Zeugung und unseres Wachstums im Mutterlieb nur darin liegt, am Ende geboren zu werden, dann ist unser Leben wirklich sinnlos." Er presste seine geliebte und kostbare Nabelschnur an seine Brust und sagte: “Und wenn das so ist, dann ist das Leben absurd und dann kann es eigentlich auch keine Mutter geben, zumindest keine, die uns liebt!"

"Es gibt aber eine Mutter", protestierte Jim. „Und sie liebt uns. Wer sonst hat uns bisher genährt? Wer sonst hat diese Welt für uns erschaffen?"

"Wir bekommen unsere Nahrung von dieser Nabelschnur – und unsere Welt ist immer schon da gewesen", sagte Sam. „Und wenn es eine Mutter gibt, wo ist sie dann? Hast du sie je gesehen? Hat sie jemals mit dir gesprochen? Nein! Wir haben diese Mutter erfunden als wir jung waren weil die Vorstellung von einer Mutter ein Bedürfnis in uns befriedigte. Durch diese Vorstellung haben wir uns sicher und glücklich gefühlt."

Während Sam nun noch jammerte und sich in seinen trüben Gedanken verlor, gab Jim sich dem Mysterium der Geburt hin und legte sein Vertrauen in die Hände seiner Mutter. Die Stunden wurden zu Tagen und die Tage zu Wochen und bald war es soweit. Si
e beide wussten, dass ihre Geburt unmittelbar bevorstand und beide fürchteten sich vor dem Unbekannten. Da Jim zuerst empfangen worden war, musste er auch zuerst geboren werden. Sam folgte.

Beide weinten als sie in das Licht hinein geboren wurden. Sie husteten Flüssigkeit aus und schnappten nach der trockenen Luft. Und als sie sicher waren, dass sie nun geboren worden wären, öffneten sie ihre Augen – und sahen zum ersten Mal das Leben nach der Geburt. Was sie sahen, waren die wunderschönen Augen ihrer Mutter, die sie liebevoll in ihren Armen wiegte. Sie waren zu Hause.

"Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen in den Sinn gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1. Korinther 2:9).

Mama, überleg’ es dir gut


Im englischen Original von Erica Meadows

Es ist erst der erste Monat,
und ich bin nichts als ein Same,
also bleib’ gesund, Mama
denn ich werde deine Kraft brauchen.

Heute bist du beim Arzt gewesen
und hast mein Herz schlagen gehört
und auf dem kleinen Monitor
meine Hände und Füße gesehen.

Ein weiterer Monat ist vergangen,
und ich habe bereits einen Namen bekommen,
sobald ich in dein Leben trete, Mama,
wird es nie mehr dasselbe sein.

Wieder ist ein Monat vorbei gezogen,
wir sind jetzt in Monat Nummer drei,
Mama, ich werde so viel größer,
du wirst stolz auf mich sein.

Was ist passiert, Mama?
Ich bin jetzt schon in Monat vier
und hörte, dass du dem Arzt gesagt hast,
dass du mich nicht mehr willst.

Nun bin ich viereinhalb Monate

und kann endlich ein Auge öffnen.
Mein Körper wächst so schnell,
doch nicht mehr lange, und ich werde sterben.

Ein paar weitere Wochen sind vergangen,
siebenundzwanzig Wochen insgesamt.
Nur noch ein paar weitere Tage
und ich werde im Himmel sein.

Ich bin jetzt im Himmel, Mama,
jetzt wären die neun Monate vorbei.
Nun kannst du selbst sehen
dass ich ganz in Ordnung gewesen wäre.

Geh’ weiter deinem Leben nach, Mama
und tue so, als hätte es mich nie gegeben.
Denn tief in meinem Herzen weiß ich,
dass du immer noch an mich denkst.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte, Mama,
würd’ ich mir wünschen, bei dir zu sein
und wenn ich nur die Chance hätte
würde ich einfach alles dafür tun.

Ich hoffe, du hast aus deinen Fehlern gelernt, Mama
und ich wünschte nur, du wüsstest eins:

obwohl du mir mein Leben genommen hast, Mama
werde ich dich immer lieben!


Selbstmord-Susan


von Johnny Lee Hall

Mein Name ist April. Ich habe gerade eine neue Arbeitsstelle in einer psychiatrischen Einrichtung angetreten. Ich bin gelernte Krankenpflegerin, doch in dieser Einrichtung nennen sie uns Gesundheitsfürsorger. Das ist eine originelle Bezeichnung. Das ist, als würde man seine Mutter statt „Mama“ jetzt „Leitende Sachbearbeiterin für häusliche Angelegenheiten“ nennen. Ich fürchtete mich davor, dort zu arbeiten, doch ich spürte die Führung, genau das zu tun.

An meinem ersten Arbeitstag wurde ich Joan zugeteilt. Sie sollte mir die Einrichtung zeigen. Wir stiegen in einen Aufzug um in den zweiten Stock zu fahren und statt der gewöhnlichen Knöpfe hatte er Schlösser. Jede Etage verfügte über einen Platz, wo der Schlüssel hingehörte.

Joan sagte: “Alles ist hier verschlossen: der Aufzug, die Feuerschutztüren und alle Ausgänge. Du brauchst sogar einen Schlüssel um auf die Toilette zu gehen, sonst hast du den ganzen Raum voller Patienten, die dir Gesellschaft leisten.“

Ich fragte: “Wie schlimm sind diese Leute?”

Joan antwortete: “Ganz schön schlimm. Wir haben fünf Mörder auf der Etage, auf der du arbeiten wirst. Je höher im Gebäude, desto schlimmer sind sie und du arbeitest auf der obersten Etage.“

Ich fragte weiter: "Warum fahren wir in den zweiten Stock wenn ich doch im vierten Stock arbeite?"

Joan sagte: "Du musst dich erst daran gewöhnen und wir müssen sehen, ob du es aushältst. Einige hören vom zweiten Stock aus gleich wieder auf, bevor sie den vierten überhaupt gesehen haben." Diese Aussage half niemandem.

Die Aufzugtür öffnete sich in der zweiten Etage und wir stiegen aus. Es saßen zehn oder zwölf Patienten im dortigen Fernsehraum, gleich wo der Aufzug anhielt. Das Schwesternzimmer befand sich auch gleich dort. Es war das einzige, was in der Umgebung irgendwie fehl am Platz aussah. Dort lag ein Teppich auf dem Boden, es hatte eine nette Tapete an der Wand, an der auch Bilder hingen. Die Patienten, die sahen, dass dort jemand Neues gekommen war, stürmten alle auf uns zu und redeten alle gleichzeitig. Einige fragten mich nach meinem Namen und sagten, meine Kleider würden ihnen gefallen. Andere begannen, mit ihren Fingern durch meine Haare zu fahren und wieder andere wollten, dass ich mich zu ihnen setzte.

Joan sagte: "Ihr lasst sie jetzt mal alle in Ruhe. Sie ist eine neue Angestellte, keine Patientin."

Sie drehten sich um und gingen weg als sei ich der Feind. Die lächelnden Gesichter verwandelten sich in finstere Blicke.

Joan sagte: "Das sind diejenigen, die darauf vorbereitet werden, wieder nach draußen entlassen zu werden."

Ich fragte: “Sind sie geheilt?"

"So geheilt wie möglich”, erwiderte Joan.

Wir stiegen zurück in den Aufzug und führen als nächstes in den dritten Stock. Als sich die Aufzugtür öffnete, sprang ein Mann zu uns in den Aufzug.

Joan sagte: "Wir brauchen Hilfe im Aufzug!"

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Der Mann kam zu mir und griff mich bei den Haaren. Ich konnte nichts sehen als gelbe Zähne und eine laufende Nase. Ein paar Leute kamen gerannt und zogen ihn aus dem Aufzug. Er ließ aber meine Haare nicht los und so wurde ich an den Haaren mit aus dem Aufzug gezogen. Die herbei geeilten Helfer versuchten, seine Hände von meinen Haaren zu lösen. Sie brauchten zehn Minuten bis das gelang, doch er hatte immer noch eine ganze Menge meiner Haare in den Fingern, die er mir ausgerissen hatte, als sie ihn fort schleiften. Er schrie: “Das ist meine Freundin."

Joan sagte: "Komm, jetzt fahren wir auf deine Etage." Ich stieg nur in den Aufzug weil ich hier nicht bleiben wollte. Ich zitterte am ganzen Leib und fragte mich: „Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst?“
Die Aufzugtür öffnete sich auf der vierten Etage. Zwei Frauen wollten sich gerade in einen Faustkampf stürzen. Andere schrieen und feuerten sie mit Kampfrufen an. Joan ging zwischen die beiden und weiteres Personal eilte hinzu um die Streithähne zu trennen. Ich bemerkte, dass es hier weder Teppiche noch Tapete oder Bilder an den Wänden gab. Es waren Gitter und Riegel vor den Fenstern, der Boden war gefliest und ansonsten sah man nur Betonwände. Das Personalzimmer war von oben bis unten vergittert und die Tür war aus Maschendraht.

Wir gingen in das Personalzimmer und Joan stellte mich Patty und Lori vor, die ebenfalls in dieser Schicht Dienst hatten. Dann zeigte sie auf einen Mann, der etwas in ein Diagramm eintrug und stellte ihn als Don vor.

Don sagte: "Trainiere sie gut. Morgen ist die Selbstmord-Susan wieder dran, es ist der erste Juni."

Joan sagte: "Oh nein!"

Lori sagte: “Ich melde mich krank.“

Patty sagte: "Bin ich froh, dass ich die nächsten zwei Wochen Urlaub habe."

Joan fragte: „Wie hast du das geschafft?“

Patty antwortete: “Ich habe meinen Urlaub schon so früh angemeldet, dass ich noch die freie Auswahl hatte. Und da hab’ ich natürlich zugesehen, dass ich Anfang Juni nicht hier bin. Ich habe das letztes Jahr mitgemacht und das hat mir gereicht.“

Ich fragte, was es mit dieser Selbstmord-Susan auf sich habe.

Joan sagte: “Sie ist eine Frau, die jedes Jahr am zweiten Juni hierher kommt. Sie hat vor siebzehn Jahren am zweiten Juni ihr Baby verloren. Jedes Jahr an diesem Jahrestag versucht sie, sich das Leben zu nehmen. Ihr Mann lässt sie morgens etwa um 7.00 Uhr von der Polizei hierher bringen, genau wenn wir zur Arbeit kommen und bis wir Feierabend haben hat sie uns fertig gemacht. Sie ist hochgradig selbstmordgefährdet und so muss ständig jemand in Reichweite bei ihr bleiben. Manchmal sind sogar zwei Leute dafür nötig.”

Lori sagte: “Morgen ist Samstag und am Wochenende ist sowieso immer nur wenig Personal da.“

An diesem Abend ging ich nach Hause und fürchtete mich wirklich vor dem nächsten Morgen und vor Selbstmord- Susan, dabei war ich dieser Frau noch gar nicht begegnet. Die Nacht ging schnell vorbei. Mir kam es vor als hätte ich mich gerade erst hingelegt als schon wieder der Wecker klingelte. Mein erster Gedanke war: „Oh nein, Selbstmord- Susan, mein zweiter Arbeitstag.“

Als ich auf der Station ankam, sagte Joan zu mir: „Du schuldest mir fünf Dollar.“

Ich fragte: „Warum?“

Joan antwortete: “Ich habe mit Don um fünf Dollar gewettet, dass du nicht mehr wiederkommst.“

Wir fuhren mit dem Aufzug in den vierten Stock und gingen gleich ins Personalzimmer.
Don sagte gleich als erstes: „Joan, ich will meine fünf Dollar!“

Und dann: „Ist Selbstmord-Susan noch nicht hier?“

Die Nachtschwester sagte: „Nein, und ich möchte jetzt schnell die Übergabe machen, damit ich hier raus bin bevor sie kommt.“

Nachdem sie gegangen war sagte Don: “Toll. Wir vier für fünfunddreißig Patienten. In der Woche sind wir acht oder neun und am Wochenende nur vier. Die Patienten brauchen aber trotzdem drei Mahlzeiten am Tag, müssen ihre Medikamente bekommen und wollen alle zwei Stunden nach draußen um zu rauchen. Nichts ändert sich, außer der Tatsache, dass wir nur die Hälfte an Personal haben um die ganze Arbeit erledigt zu bekommen. Mädels, lasst uns gleich anfangen, damit wir so viel wie möglich schon geschafft haben bevor Selbstmord-Susan hier aufschlägt. Joan, du und Lori, ihr kümmert euch im stündlichen Wechsel um Susan. So kriegt ihr zwischendurch eine Verschnaufpause und ihr bleibt einigermaßen fit. Es wäre nicht richtig, April jetzt schon bei ihr einzusetzen, solange sie hier noch nicht eingearbeitet ist. April kann mir helfen, mit den anderen zum Rauchen nach draußen gehen, das Essen verteilen, die Leute aus dem Bett holen und Medikamente ausgeben. Sie muss ihre eigene Arbeit schaffen und dazu noch die der anderen vier Leute, die uns heute fehlen. Wer gerade nicht mit Susan beschäftigt ist, hilft ihr, damit wir alles geschafft bekommen.“

Wir begannen mit der Arbeit. Don nahm sich ein paar leere Blätter Papier und ging zu einem Tisch, an dem ein sehr, sehr großer Mann saß. Don legte die Bögen vor ihn und sagte: “Die müssen bis Montag fertig sein.“

Der sehr große Mann sagte: „Okay, Kumpel.“ Er klang wie ein kleiner Junge.

Ich fragte Joan: “Wer ist denn dieser riesige Kerl?“

Joan antwortete: “Er ist zurückgeblieben. Er hat den Verstand eines Dreijährigen.“

Ich sagte: “Der ist ja vielleicht riesig!“

Joan erwiderte: „Er wiegt auch fast 270 Kilo.“

Um 7.10 Uhr klingelte das Telefon. Don ging an den Apparat, dann drehte er sich um und sagte: „Sie ist da.“

Don bat mich, aus dem Fenster neben dem Fotokopiergerät zu schauen und ihm zu sagen, ob ich irgendwelche großen, teuren Autos vor dem Hintereingang sehen würde.

„Dort hat der Arzt vom Dienst seinen reservierten Parkplatz. Es muss immer ein Arzt hier im Gebäude sein, jeden Tag, rund um die Uhr“, erklärte er.

Ich schaute aus dem Fenster, doch das einzige Auto, das da unten parkte, war ein Polizeifahrzeug. Ich gab die Information an Don weiter.

Don sagte: "Natürlich nicht. Keiner da, wie immer. Soviel zu unseren Steuergeldern. Hundert Dollar die Stunde bekommen sie, damit immer einer hier im Dienst ist. Der ist wahrscheinlich unterwegs und spielt Golf. Ich will mal sehen, ob er an seinen Mobilfunk geht. Die Polizisten werden warten müssen. Noch mehr vergeudete Steuergelder.”

Don war momentan nicht gerade die glücklichste Person. Später hörte ich ihn am Telefon mit dem Arzt sprechen. Er diskutierte mit ihm. Ich hörte ihn sagen: “Ich würde Sie ja nicht zu Hause anrufen, wenn sie auf Ihren Mobilfunk antworten würden oder wenn Sie hier wären.....Okay, dann lassen Sie mich feuern....Werden Sie sie einweisen?....Alles was ich brauche ist Ihr Ja oder Nein....Gut, ich werde es genau mit Ihren Worten notieren: Doktor Rafaykio hat gesagt "ICH WILL NICHT BELÄSTIGT WERDEN WEGEN EINER SELBSTMORDGEFÄHRDETEN..." Wie hatten Sie sich noch gleich genannt? Ach ja, " FETTEN..."....Aha, verstehe. Was soll ich also tun?”

Don wandte sich um und sagte: “Wir sollen sie für 72 Stunden festhalten. Sie wird nicht fest eingewiesen.”

Ich fragte: „Was bedeutet das?“

Joan antwortete: „Das bedeutet, dass der Arzt nicht herkommt um sie einzuweisen oder sie auch nur anzuschauen. Er bleibt zu Hause und streicht sein Honorar trotzdem ein. Ich würde auch gerne mal einhundert Dollar die Stunde bezahlt bekommen und zu Hause bleiben.“

Don sagte: “Joan, du und die Neue, ihr kommt mit mir nach unten um Susan abzuholen.“
Als wir nach unten in den Hausflur hinter dem rückwärtigen Eingang kamen, sahen wir dort eine Polizistin und einen Polizisten, die die Frau jeweils rechts und links festhielten.
Sie hatten ihr das T-Shirt über den Kopf gezogen, so dass es ihr Gesicht bedeckte, und sie trug Handschellen.

Don fragte: “Wozu ist das gut?”

Die Polizistin antwortete: “Sie spuckt. So verhindern wir, dass sie uns von oben bis unten voll spuckt.”

Don sagte: „Ziehen Sie ihr das Oberteil wieder herunter.“

Joan sah die Polizistin an und sagte: “Sie hätten ja auch das Rückenteil ihres T-Shirts dafür nehmen können statt das Vorderteil.“

Don füllte einige Papiere aus, händigte sie den Polizisten aus und sie gingen. Er forderte Joan und mich auf, Susan in einen anderen Raum zu bringen und sie gründlich zu durchsuchen.

Joan sagte: “Das können wir beide aber nicht alleine, da wirst du uns helfen müssen.“

Don sagte: “Susan, diese zwei Frauen müssen dich jetzt durchsuchen. Mach’ ihnen jetzt keine Schwierigkeiten oder ich muss mich mit einschalten.“

Susan sagte kein Wort. Sie war eine große Frau um die 100 Kilo und fast 1,82 Meter groß. Sie kooperierte. Sie spuckte nicht einmal. Die Ermahnung von Don hatte wohl geholfen. Wir wussten alle, dass es ihm um die Patienten ging und nicht darum, was für die Ärzte am einfachsten und angenehmsten ist.

Joan sagte: “Ich habe noch nie erlebt, dass er irgendeinen Patienten angebrüllt hätte.“

Wir durchsuchten Susan und ihre Kleidung. Nachdem sie wieder angezogen war, brachten wir sie zurück auf den Flur, wo Don auf uns wartete.

Don sagte: “Susan, schau mich mal an. Du wirst dich nicht umbringen solange ich hier bin. Das lassen wir nicht zu, also versuch’ es gar nicht erst.“

Wir begleiteten Susan auf die vierte Etage. Lori übernahm die erste Schicht. Wir hörten stampfende Geräusche aus dem Flur. Don, Joan und ich rannten los, um zu sehen, was da los wäre. Eine Patientin hämmerte gegen eine geschlossene Tür.

Joan sagte: “Was ist los? Warum hämmerst du gegen die Tür?” Die Patientin antwortete: “Sie hat mir das Bild von meinem Hund weggenommen und gibt es mir nicht zurück.“

Don klopfte an die Tür und bat die Patientin, sie zu öffnen. Danach versuchte er es selbst. Aus Sicherheitsgründen hatte keine der Türen zu den Patientenzimmern Schlösser, genauso wenig wie die Türen zu ihren Toiletten und Badezimmern. Don versuchte, die Tür aufzudrücken, jedoch vergeblich.

Er sagte: “Sie muss ihr Bett vor die Tür geschoben haben und auch noch darauf sitzen.“

Er telefonierte um von den unteren Etagen Verstärkung anzufordern. Der Sicherheitsdienst kam sofort. Sie schafften es, die Tür ein Stück weit zu öffnen, aber nur einen Spalt breit. Eine Flüssigkeit begann, auf uns alle zu spritzen. Etwas davon geriet in die Augen des Mannes vom Sicherheitsdienst und es brannte. Es war Seifenlauge. Die Seife stammte wohl aus dem Seifenspender im Badezimmer. Die Patientin hatte eine Flasche mit Seifelauge gefüllt und spritze sie aus der Tür. Don half dem Mann vom Sicherheitsdienst ins Bad vom gegenüber liegenden Zimmer, so dass er sich die Augen auswaschen konnte. Alle anderen bekamen Handtücher, die man sich vor das Gesicht halten konnte. Dann wurde die Tür aufgestemmt.

Die Patientin rannte auf die Tür zu ihrem Badezimmer zu und schleuderte uns die Seifenlauge entgegen. Es ergoss sich über den ganzen Fußboden zwischen ihr und uns. Es war, als würde man auf Eis gehen. Joan griff nach einer Decke und warf sie auf den Boden, so dass wir gehen konnten. Es war das erste Mal, dass ein Patient das gemacht hatte. Als wir die Patientin schließlich gepackt hatten, durchsuchten wir sie. Wir fanden ein Bild von einem Hund, das aus einem Magazin herausgerissen worden war, kein Foto. Der ganze Aufstand wegen einem aus einer Zeitung herausgerissenen Bild!

Lori bemerkte nicht, dass Susan sich die Plastiktüte aus dem Abfalleimer neben ihrem Sitzplatz genommen hatte. Lori hatte sie nur für einen Moment aus den Augen gelassen um zu sehen, was da auf dem Flur los war, doch das war lange genug gewesen. Susan steckte sich die Plastiktüte in ihre Hosentasche. Während sich fast alle in der vierten Etage befanden, fingen die Patienten im dritten Stock an, mit Tischen und Stühlen zu werfen. Jemand vom dortigen Personal rief bei uns im vierten Stock an und bat darum, alle verfügbaren Leute zurück nach unten zu schicken. Don forderte mich auf, auf Susan aufzupassen, so dass Joan und Lori mit nach unten gehen konnten, um dort auszuhelfen.
Sobald alle außer Don und mir von der Etage verschwunden waren, kam ein Patient namens JJ in Fahrt. Er rief: “Hey, es sind nur noch zwei Mann Personal hier, lasst uns den Laden hier an uns reißen! Lasst uns einen Aufstand machen!“

Zwei andere Patienten, die mit JJ zusammen gewesen waren, schlossen sich ihm an. Sie kamen heran, standen vor dem Personalzimmer, in dem Don arbeitete und sagten: “Wir übernehmen jetzt den Laden hier! Wir werden hier alles kurz und klein schlagen und du kannst gar nichts dagegen tun.“

Don schaute beiläufig hoch und stand dann auf, öffnete die Tür und ging hinaus zu dem Platz, an dem die drei standen. Sie waren nun bereit, sich auf ihn zu stürzen.

Don sagte mit wirklich ruhiger Stimme: “Ihr Jungs vergesst, dass ich hier der Verrückteste von allen bin. Ich bin zehnmal verrückter als ihr drei zusammen.“

Sie waren verblüfft von seinen Worten und warteten darauf, dass er versuchen würde, sie körperlich an ihrem Vorhaben zu hindern.

Der sehr große Patient, der an dem Tisch gesessen und gemalt hatte, stand auf, rannte herüber und stellte sich neben Don. Er sagte: „WENN IHR MEINEM FREUND WAS TUT SETZE ICH MICH GLEICHZIETIG AUF EUCH ALLE DRAUF. UND DA BLEIB’ ICH DANN DEN GANZEN TAG SITZEN." Die drei Patienten hatten darauf offenbar keine Lust, also drehten sie sich leise um und versuchten nicht mehr, irgendwelche Schwierigkeiten zu machen. Als Joan und Lori zurückkamen waren sie überrascht, weil sie gedacht hatten, sie würden hier oben das reinste Chaos vorfinden. Ich erzählte ihnen, was passiert war.

Sie sagten: “Ja, Don gibt ihm immer Papier und Buntstifte. Danny, der große Patient, sagt, er mache seine Hausaufgaben. Manchmal sieht man ihn noch spät abends auf dem Fußboden des Badezimmers malen. Wenn man ihn dann fragt, was er da tut, dann sagt er, er mache seine Hausaufgaben. Die fertigen Hausaufgaben gibt er dann Don und der muss sie benoten. Er benotete sie alle mit einer Eins. Alle anderen behandeln ihn wie einen Idioten, sogar die Ärzte. Sie machen sich auch über Don lustig. Don sagt dann zu den Ärzten: Eure Pillen bringen auch nicht alles in Ordnung und gibt Danny weiterhin sein Papier und seine Buntstifte. Ich möchte nicht sehen, was Danny jemandem antun würde, der es wagt, sich an Don zu vergreifen. Es sind gar nicht genug Leute hier um demjenigen aus der Patsche zu helfen, ganz zu schweigen davon, dass man einen Kran brauchen würde um Danny hochzuheben, wenn der sich irgendwo drauf setzt.“

Don und ich gingen mit den Patienten nach draußen zum Rauchen. Sie haben dort einen eingezäunten Bereich, in dem sie rauchen können. JJ sagte draußen zu Don: “Was würdest du machen wenn ich über den Zaun springen und weglaufen würde?“

Don antwortete: “Ich würde dir zum Abschied winken.“

JJ sagte: “Würdest du nicht versuchen, mich wieder einzufangen?“

Don sagte: “Nein, ich würde wieder nach oben gehen. Nach einer Weile, wenn du längst verschwitzt und hungrig bist, dann könntest du an mich denken, wie ich da oben in dem schönen, kühlen Zimmer sitze und dein Abendbrot zusätzlich verdrücke. Wenn du wegläufst, dann nimm’ deine beiden Freunde nur mit, dann kann ich ihr Abendbrot Danny geben.“
JJ sagte: “Du wirst nicht mein Abendbrot essen und ich soll hungern!“

Don erwiderte: “Nun, dann solltest du vielleicht den Gedanken vergessen, über den Zaun zu springen und davonzurennen.“

JJ erzählte daraufhin seinen beiden Freunden, Don würde sich wünschen, dass sie davonlaufen würden damit er und Danny ihr Abendbrot verspeisen könnten. Die drei waren die ersten, die nach der Rauchpause wieder anstanden, um ins Gebäude zu kommen.

Als wir zurück auf unsere Station kamen, war Joan mit ihrer Schicht bei Susan an der Reihe. Susan sagte zu ihr, sie sei müde und wolle sich hinlegen um ein Nickerchen zu machen. Joan folgte ihr in ihr Zimmer und zog sich einen Stuhl neben ihr Bett. Susan kroch unter die Decke und lag eine Weile ruhig da. Sie fingerte langsam die Plastiktüte aus ihrer Hosentasche und breitete sie unter der Decke aus. Als sie sie so parat gelegt hatte, dass sie sie zusammen mit der Decke über ihren Kopf ziehen konnte, sagte sie zu Joan, das Licht würde sie stören und zog die Decken über ihren Kopf. Dabei legte sich die Plastiktüte ebenfalls über ihren Kopf. Susan war wirklich raffiniert vorgegangen. Joan wurde nicht argwöhnisch und merkte nichts. Sie beobachtete, wie sich Susans Brustkorb unter ihren Atemzügen hob und senkte, als sie plötzlich zu atmen aufhörte. Joan zog die Decke zurück und Susan sah schon ganz blau aus.

Joan schrie nach Don und er kam angerannt. Susan hatte einen Knoten in die Tüte um ihren Hals gemacht. Die Tüte erwürgte und erstickte sie gleichzeitig. Don riss ein Loch in die Tüte, wo ihr Mund war und Joan versuchte, sie von ihrem Hals zu lösen. Don versuchte Mund-zu-Mund-Beatmung bei Susan, doch die Tüte würgte sie noch immer. Don zog sein Taschenmesser heraus und schnitt die Tüte weg. Dann gab er Susan wieder Mund-zu-Mund-Beatmung und sie bekam wieder Luft. Es dauerte noch zwei Atemzüge lang und sie begann wieder selbst zu atmen und kam nach einer weiteren Minute zu sich. Sie schaute auf und begann zu weinen, weil ihr Selbstmordversuch gescheitert war. Don rief erneut den Arzt an und erzählte ihm, was gerade passiert war. Wir hörten ihn sagen: „Nein,...das werde ich nicht aufschreiben. Ich werde hinschreiben: Arzt vom Dienst ordnete VON ZU HAUSE AUS telefonisch an.....Sie waren nicht hier.“ Dann legte Don wieder auf und sagte: „Nun wird er kommen.“

Don ließ mich den letzten Teil der Schicht Susan beobachten. Sie weinte immer noch als ich ins Zimmer kam. Nach einer Weile fragte ich sie, weshalb sie sich unbedingt umbringen wolle. Sie sagte: „Weil mein Baby im Himmel bei Jesus ist und nicht hier bei mir.“

Ich sagte: „Wohin meinst du denn, dass du gehen wirst, wenn du dich selbst umgebracht hast?“

Susan sagte: „In die Hölle.“

Ich fragte: „Würdest du nicht lieber in den Himmel gehen und wieder mit deinem Baby zusammen sein und es dort für immer und ewig in deinen Armen halten können?“

Susan hörte auf zu weinen und sagte, darüber habe sie noch nie nachgedacht. Sie wollte das Telefon benutzen, also machten wir uns auf den Weg um Don zu suchen und es ihm zu sagen. Don erlaubte ihr, ihren Ehemann anzurufen. Sie bat ihn, zu kommen und den Pastor der Gemeinde in ihrem Stadtviertel mitzubringen. Zuerst tauchte aber noch der Arzt mit einer Pizza auf. Danach kam der Ehemann mit dem Prediger. Sie redeten ein paar Minuten miteinander und Susan sagte, sie würde gerne ihre Sünden bekennen und gleich auf der Stelle getauft werden.

Der Arzt sagte: “Nein, sie hat gerade erst versucht, sich das Leben zu nehmen und ich bin verpflichtet, sie hier zu behalten.”

Es gab einen heftigen Wortwechsel zwischen Don und dem Arzt als Don vorschlug: „Wir können den Whirlpool auffüllen und Sie können sie dort taufen.“

Der Arzt sagte: „Nein, sie könnte versuchen, sich darin zu ertränken.“
Don begann trotzdem, den Whirlpool aufzufüllen. Er sagte: “Es gibt keine Vorschrift, die besagt, dass wir niemanden im Whirlpool taufen dürfen!“

Susan, ihr Ehemann und der Prediger standen dann zusammen mit Don in dem Becken. Der Arzt beauftragte Lori, in den unteren Stationen Hilfe zu holen um diesen Wahnsinn zu stoppen. Der Mann vom Sicherheitsdienst und weitere sechs Männer erschienen. Sie kamen zusammen mit dem Arzt gelaufen um der Taufe ein Ende zu machen. Ich rief Don zu: “Sie kommen!” Es waren erst ein paar Zentimeter Wasser in dem Whirlpool, nicht genug Wasser, um jemanden darin zu taufen. Es würde mindestens weitere zehn Minuten dauern bis der Whirlpool ausreichend gefüllt sein würde und diese Abordnung würde schon in zehn Sekunden hier sein. Es blieb einfach keine Zeit mehr.

Don, Susans Ehemann und ich standen vor dem Prediger und Susan um zumindest zu verhindern, dass sie sie wegziehen würden. Wir konnten sehen, wie die Gruppe von Männern die Tür aufstieß. Es war ja kein Schloss an der Tür und so war sie natürlich offen geblieben. Kurz bevor die Männer uns erreichten, blockierte etwas unsere Sicht. Alles, was wir noch sehen konnten, war der Rücken eines grünen T-Shirts und ein paar Blue Jeans. Wir hörten den Arzt sagen: „Gehen Sie aus dem Weg!“ Dann sagte eine Stimme: „ICH STEHE HIER DEN GANZEN TAG. NIEMAND BEWEGT SICH!“

Es war der große Patient namens Danny. Er blockierte die Tür. Der Arzt sagte: „Machen Sie Platz oder wir werden Sie gewaltsam aus dem Weg räumen!“

Danny sagte: „WOLLEN SIE, DASS ICH MICH AUF SIE SETZE?“

Sie versuchten ihn wegzuziehen, doch es war vergeblich. Sie konnten ihn nicht bewegen.

Er stand da wie ein Fels. Die Taufe fand ohne Unterbrechung statt.

ENGEL GOTTES KOMMEN IN ALLEN GRÖSSEN!