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Das Herz ist keine Pumpe


Ein Interview mit Dr. Thomas Cowan

I: Vielleicht können wir über eines der Hauptthemen Ihres Buches sprechen, über die Struktur von Wasser und auch über Gerald Pollock's Buch
The Fourth Kind of Phase. Welche Methode zur Strukturierung oder Belebung von Wasser benutzen Sie persönlich?

C: Als erstes würde ich sagen, dass es meines Wissens nach kein perfektes Gerät zur Strukturierung von Wasser gibt. Die beste Methode wäre, irgendwo zu leben wo Gletscherwasser abfließt und das Wasser über Felsen und durch Flussläufe fließt, aber leider ist das ja weit von dem entfernt, womit die meisten von uns zurechtkommen müssen. Soweit ich es sehen kann ist daher jede mögliche Option ein Kompromiss und nicht einmal ein sehr guter. Ich mag mein Wasser nicht in Frankreich oder Italien bestellen. Es gibt einen Ort in Arkansas, der ganz gutes Wasser hat, doch selbst das ist nicht perfekt. Ich benutze einen 14-Stufen-Filter, denn im Wasser sind ja heute Stoffe, die man beileibe nicht zu sich nehmen möchte, einschließlich Rückstände von Anti-Baby-Pillen, Antibiotika, Hormonen, Viagra und alles Mögliche wie beispielsweise Mikroplastik. Der Filterprozess beseitigt das bestenfalls alles und was danach übrig bleibt ist unstrukturiertes, weitgehend von allen Mineralien freies Wasser. Es muss also danach wieder mineralisiert werden und dann in eine Art Strudel oder Wirbel versetzt werden damit es wieder Struktur bekommt.

I: Ja, das halte ich auch für wichtig und das ist ein weiteres Narrativ, über das nicht viel gesprochen wird. Es gibt zwar mittlerweile schon recht viele Menschen, denen bewusst wird, dass sie den ganzen Mist aus dem Wasser filtern sollten, aber ihnen ist nicht klar, dass sie das Wasser wieder neu strukturieren und es mineralisieren müssen. In Ihrem Buch sprechen Sie davon, wie sich das Ganze in unserem Blutkreislauf auswirkt und erst die Aufnahme von Nährstoffen und die Ausleitung von Giften ermöglicht.

C: Das ist jetzt ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen. Wenn wir darüber sprechen, müssen wir den größeren Aspekt mit einbeziehen, was überhaupt erst bewirkt, dass das Blut sich in unserem Körper bewegt.

I: Ja, das ist natürlich die Grundvoraussetzung, dass das Herz so viel mehr ist als wir im Allgemeinen annehmen. Die meisten gehen ja davon aus, dass das Herz eine Pumpe ist, aber das trifft ja nicht zu.

C: Richtig. Also lassen Sie mich noch einen Schritt weiter zurückgehen um das Ganze in einen Zusammenhang zu bringen. Ich habe dieses Buch
Human Heart Cosmic Heart aus mehreren Gründen geschrieben. Einer davon ist, dass jeder Kardiologe, jeder Internist, jeder Bürger auf der Straße, einfach jeder Mensch dem man begegnet, auf die Frage: „Wie bewegt sich das Blut im Körper?“ antwortet: „Es wird vom Herzen gepumpt.“ Was sie damit meinen ist, dass die Muskelwände des Herzens einen Druck erzeugen, der dann das Blut durch den Körper treibt. Das Herz wird also im Grunde als ein Druckantriebs-Apparat betrachtet, der durch die Kontraktion der Muskelwände agiert. Das lernen wir schon in der Schule und später im Studium und auf dieser Erklärung fußt das gesamte Gebäude der Kardiologie.

Nun sollte man sich einmal die Frage stellen: „Wo kommt diese Erklärung eigentlich her? Wer hat das entschieden? Hat Mose ein elftes Gebot auf seine Tafel geschrieben, das da lautet: “Das Herz pumpt das Blut durch den Körper”? Es stellt sich heraus, dass der Urheber des Ganzen der bekannte Philosoph Rene Descartes ist, von dem der berühmte Satz stammt „Ich denke, also bin ich.“ Er hat das über das Herz gesagt und seither glaubt es jeder. Er war davon überzeugt, dass in der Natur keine anderen Prinzipien existieren als rein mechanische. So etwas wie Leben gibt es in seiner Philosophie nicht. Es gibt keine Vitalkräfte, sondern ausschließlich Mechanik und basierend auf dieser Grundannahme gibt es natürlich für die Tätigkeit des Herzens keine andere Erklärung als dass das Blut durch seine Pumpfunktion mechanisch angetrieben wird. Es gibt auch eine ganze Reihe von Leuten, die sagen, dass ein Mann namens William Harvey der Erste war, der das Herz als eine Pumpe darstellte. Er wird heute immer noch als der Vater der Kardiologie angesehen. Er war auch derjenige, der gesagt hat, dass der Blutkreislauf ein geschlossener Kreislauf ist und über die Arterien, Kapillaren und Venen zum Herzen immer seine Runden zieht. Er wird also manchmal als derjenige bezeichnet, der die „Pumpe“ ins Spiel brachte, doch das stimmt nicht. Er war der Meinung, dass der Weg des Blutes durch den Körper ein geschlossener Kreislauf ist, das Blut jedoch durch eine ihm selbst innewohnende Vitalkraft bewegt würde.

Descartes war also der Urheber und seither glaubt es jeder. Soweit ich weiß war der Erste, der daran Zweifel anmeldete, Rudolf Steiner, der so um das Jahr 1920 herum gesagt hat: “Eines der wichtigsten Dinge, das die Menschen verstehen müssen wenn wir uns positiv weiter entwickeln wollen, ist, dass das Herz nicht das Blut pumpt.” Rudolf Steiner war der Begründer der Biodynamik, des wichtigsten biologischen Agrarwirtschaftssystems der Welt. Er begründete zudem die anthroposophische Medizin und die Waldorf-Schulen. In Europa gibt es heute noch Kliniken, an denen alle Ärzte in dieser holistischen Form der Medizin ausgebildet sein müssen. Er ist also kein Mensch, dessen Standpunkt man so einfach abtun kann. Was nicht bedeutet, dass er immer und mit allem Recht hat, aber er hat dieses Thema jedenfalls aufgebracht und gesagt: “Das Herz ist keine Pumpe und damit solltet ihr Forscher euch einmal näher beschäftigen und die wahren Zusammenhänge herausfinden.“ Nach seinem Tod 1925 haben einige seiner Anhänger diese Aussage aufgegriffen und herauszufinden versucht, was es damit auf sich hat. In den USA gibt es neben mir noch Branko Furst, der ein auch von der technischen Seite her sehr in die Tiefe gehendes Buch über dieses ganze Thema geschrieben hat. Er ist Anästhesist und sagt, es ist absolut unmöglich, dass das Herz eine Pumpe ist und dass sich das Blut auf jeden Fall aus eigenem Antrieb bewegt.

Und das alles ist der Grund dafür, dass wir bei der Therapie von kongestiver Herzinsuffizienz heute noch keinen Schritt weiter sind als vor 50 Jahren. Es liegt daran, dass wir eine unvollständige, irrige Vorstellung davon haben, warum sich das Blut bewegt. Wenn also das Blut aufhört, so zu fließen wie es das eigentlich tun sollte, wissen wir nicht den wahren Grund, woran das liegt.

Warum das Herz keine Pumpe sein kann lässt sich im Grunde an ein paar sehr einfachen Dingen erklären. Wenn wir uns einmal den Blutkreislauf als geschlossenen Kreislauf ansehen und das Herz, dieses recht dünnwandige, etwa ein Pfund schwere Organ – und ich bin dafür kritisiert worden, dass ich es als dünnwandig bezeichne, denn im Vergleich zu den meisten anderen Organen ist das Herz dickwandig, aber es ist nur etwa 2-3 cm dick – mit seiner spiralartigen Form, dann sehen wir, dass das Blut aus der linken Herzkammer heraustritt, durch die Arterien fließt und dann zu den Kapillaren gelangt, wo ein Blut- und Gasaustausch stattfindet. Danach fließt es durch die Venen zurück zum Herzen. Man kann nun ein Flussdiagramm erstellen und beobachten, wie schnell sich das Blut an diesen jeweiligen Stationen bewegt. Es stellt sich heraus, dass es sich am schnellsten bewegt wenn es von den Venen in das Herz fließt und wenn es durch die Aorta aus dem Herzen herausfließt. In beiden Fällen hat es die gleiche Geschwindigkeit und dann wird es immer langsamer während es durch die Arterien fließt bis es an den Kapillaren ankommt, wo es im Grunde stoppt. Es vibriert dort ein wenig hin und her und dann setzt es sich wieder in Bewegung.


Denken wir darüber einmal nach: Es tritt schnell aus dem Herzen aus und wird dann schrittweise auf dem Weg zu den Kapillaren immer langsamer. Dort
muss es stoppen um den Blut- und Gasaustausch vorzunehmen und danach muss es sich wieder in Bewegung setzen. Ich erkläre das den Leuten immer an einem Beispiel: Stellen Sie sich einen Bus vor, der von Los Angeles nach St. Louis fährt und dort Halt macht um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen und danach nach New York weiterfährt. Wenn er in St. Louis wieder startet um seinen Weg nach New York anzutreten, muss sich in dem Bus ein Motor befinden, sonst geht es nicht weiter von St. Louis nach New York. Mit anderen Worten: An dem Punkt, an dem das Blut diesen Stopp eingelegt hat, wäre der Einsatz der Pumpe nötig, richtig? Doch wenn das Blut beim Heraus- und Hineinfließen aus dem Herz und in das Herz eine konstante Geschwindigkeit beibehält, wozu braucht man da eine Pumpe? Kein Landwirt würde eine Pumpe einsetzen um zu bewirken, dass Wasser sich nicht schneller oder stärker vorwärts bewegt. Aber wenn das Wasser am Fuß eines Hügels zum Stillstand kommt, dann würde er eine Pumpe einsetzen damit das Wasser den Hügel wieder hochkommt, richtig?

Das ist also schon einmal der erste Faktor. Der zweite Faktor ist dieser Kreislauf. Wenn man die Blutgefäße längs aneinander reihen würde, so würden sie einmal um die ganze Erde reichen. Wir haben eine ganze Menge Kapillargefäße in uns. Blut ist eine sehr klebrige Flüssigkeit in der allerhand herumschwimmt – rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen – und dieses Zeug hat den gleichen Durchmesser wie die Wände. Das ist eine wirklich klebrige Masse und wenn man die einmal um die ganze Erde pumpen wollte – oder auch nur von hier bis Los Angeles – wäre man besser beraten wenn man eine ganz schön dicke Wand hätte, nicht nur diese 2-3 Zentimeter. Die Menge an Kraft, die man erzeugen müsste um das alles einmal um die ganze Erde zu bewegen ist unvorstellbar. Wenn man die Blutgefäße Seite an Seite aneinander reihen würde, würden sie ein ganzes Fußballfeld bedecken. Tatsache ist, dass das mit einem ein Pfund schweren, dünnwandigen Organ nicht zu schaffen ist. Das ist also der zweite Punkt, der jeden zum Nachdenken bringen müsste.

Der dritte Punkt ist, dass der Ausgang zur linken Herzkammer im Körper aufwärts geht und durch den so genannten Aortenbogen austritt.


Die linke Herzkammer drückt also das Blut zuerst durch diesen Bogen nach oben und dann nach unten durch den Rest des Körpers. Als Analogie könnte man hier an einen Gartenschlauch denken. Stellen Sie sich vor, sie schließen diesen Gartenschlauch an den Hahn außerhalb Ihres Hauses an und bringen ihn in die gleiche Form wie dieser Aortenbogen. Wenn sie den Wasserhahn nun aufdrehen, entspricht das beim Blutkreislauf der so genannten Systole. Wenn Sie ihn zudrehen, ist das die so genannte Diastole. Das entspricht der Pumpe, diesem Druckantriebs-Apparat. Wenn Sie den nun einschalten und nehmen wir einmal an, dieser Gartenschlauch könnte sich selbständig in jede Richtung biegen, was würde er dann an diesem Punkt machen?

I: Sich biegen.

C. In welche Richtung würde er sich biegen? Gerade nach oben! Ich habe in einem kardiologischen Labor gearbeitet, wo wir Farbstoff in das Herz von Patienten gegeben haben und dann zuschauen konnten, wie er sich durch den Kreislauf bewegt und es wurde sehr deutlich, dass der Aortenbogen sich während des so genannten Druckvorgangs nicht gerade nach oben biegt oder streckt, sondern nach innen krümmt. Das ist total bizarr, denn wenn man so viel Druck ausübt um eine klebrige Flüssigkeit, in der Dinge herumschwimmen und die den gleichen Durchmesser hat wie das Gefäß selbst, einmal um die ganze Erde – oder auch nur zwei Kilometer – zu treiben, dann sprechen wir hier von der Erzeugung einer gewaltigen Kraft und diese müsste auf jeden Fall auch die Geschwindigkeit erhöhen. Das tut sie aber nicht. Zudem müsste diese gewaltige Kraft auch das Ausflussgefäß (oder in der Analogie den Schlauch) begradigen. Aber auch das passiert nicht, im Gegenteil – es biegt sich ein. All diese Faktoren zusammen und noch eine Reihe weiterer untersucht Branko Furst in seinem Buch. Das ist ein sehr ausschweifendes, wissenschaftliches Werk, das sicherlich nur einen entsprechenden Personenkreis anspricht. Ich habe mein eigenes Buch eher so verfasst, dass jeder, der ein bisschen denken kann, eine Vorstellung davon bekommt, dass es einfach nicht möglich ist, dass das Herz eine Pumpe ist. Dass diese Sache, die als eine der fundamentalen biologischen Wahrheiten gilt, einfach nicht sein kann. Es ist einfach biomechanisch nicht plausibel. Wenn ich Menschen sagen höre: “Wie kannst du auch nur auf die Idee kommen, dass das Herz keine Pumpe ist?” dann muss ich unmittelbar denken: “Wie kannst du nur auf die Idee kommen, dass es eine ist?“ Es macht einfach keinen Sinn. Ich habe eine Webseite und darauf befinden sich dazu Artikel, die von Ingenieuren geschrieben wurden und es gibt jede Menge mechanische Belege dafür, dass das mit der Pumpe einfach nicht einleuchtend ist. Mein Freund Ralph sagt immer: „Es ist eine unelegante Theorie.”

I: Das ist alles sehr interessant. In der Schule wird uns ja schon beigebracht, nicht eigenständig zu denken, sondern eher Dinge auswendig zu lernen. Und dass das Herz eine Pumpe ist, ist ja eine sehr einfache Analogie, die man nicht auf den ersten Blick als falsch erkennt. Aber können Sie vielleicht erklären, wie das Ganze denn nun tatsächlich funktioniert?

C: Wir wissen inzwischen, dass was auch immer es ist, was da die Bewegung des Blutes bewirkt – wir wissen nicht, ob dieses Etwas pumpt oder nicht, aber wir wissen, dass da irgendetwas die Bewegung in Gang setzen muss – sich auf der Ebene der Kapillargefäße befinden muss, denn dort kommt ja die Bewegung zunächst zum Stillstand. Wir haben also zumindest schon einmal identifiziert, dass
falls es sich um eine Pumpe handelt, diese sich in unseren Beinen, in unserer Leber und überall sonst befinden muss. Was ja auch vom Design her mehr Sinn machen würde, denn dann hätte man eine ganze Menge Pumpen und nicht nur eine einzige. Das Problem ist nur, dass wir, wenn wir in den Beinen nach so einer Pumpe suchen, nicht fündig werden. Damit stellt sich die Frage: Wie kommt der Blutkreislauf dann nach dem Stillstand wieder in Gang?

Stellen Sie sich eine Wasserscheide vor. Ein Fluss fließt in ein Sumpfgebiet und ein Stück dahinter fließt er wieder zu einem Fluss zusammen. Das Phänomen einer anfänglichen Zunahme an Volumen und eines darauf folgenden Rückgangs zu einem immer kleineren Volumen oder Durchmesser bewirkt, dass er schneller fließt, richtig? Wen man einen Fluss zu einem Kanal komprimiert wird er schneller. Da müssen wir also gar nicht erst nachhelfen und so ist das auch beim Blutkreislauf. Denn hier geht das Ganze von Kapillargefäßen, die zusammen die Größe eines Fußballfelds haben, herunter auf nur eine einzige, untere Hohlvene, die zum Herzen führt. Das an sich sorgt also bereits dafür, dass das Blut schneller fließt.

Doch nun müssen wir immer noch wissen, wodurch das Blut sich überhaupt erst in Bewegung setzt. An dem Punkt kam Branko nicht weiter und da konnte ich dann mein Wissen beisteuern. Hier kommen jetzt nämlich Erkenntnisse über das Wasser ins Spiel, die im Übrigen nicht mein Verdienst sind, sondern ein Mann namens Gerald Pollack hat diese Zusammenhänge entdeckt und auch ein Buch darüber geschrieben. Der Originaltitel des Buches ist
The Fourth Phase of Water und es ist inzwischen auch in deutscher Sprache unter dem Titel Wasser - viel mehr als H2O erhältlich. Blut ist ein biologisches Medium auf Wasserbasis. Wir lernen in der Schule, dass Materie in drei Aggregatzuständen vorkommt: fest, flüssig und gasförmig. Es gibt also beispielsweise Kupfer, geschmolzenes Kupfer und gasförmiges Kupfer. Oder eben Wasser, Eis und Wasserdampf.

Ich habe als Arzt in der Notaufnahme gearbeitet und habe oft genug gesehen, wie Menschen mit Schusswunden eingeliefert und wieder zugenäht wurden und wir wissen, dass unsere Zellen zu 70% aus Wasser bestehen. Also habe ich mich gefragt: In welchem Aggregatzustand befindet sich dieses Wasser? Nun, es ist kein Eis, es ist kein Dampf, also muss es Wasser in seiner flüssigen Form sein. Eine Zelle ist ein mit einer Membran umschlossener Beutel Wasser mit weiterem Inhalt. Daher sollte man erwarten, dass ein Schuss ins Bein bewirkt, dass das Wasser wie ein Geysir aus der Wunde herausgeschossen kommt und sich auf dem Boden eine große Pfütze bildet, richtig? Immerhin besteht das Bein ja zu 70% aus Wasser und ist gerade aufgerissen worden. Und wissen Sie, wie oft ich als Arzt in der Notaufnahme gesehen habe, dass Wasser aus dem Bein eines Menschen tropfte? Null. Fehlanzeige. Also wo ist das Wasser? Genau da, wo das Wasser auch im Wackelpudding ist. Jeder kennt Wackelpudding. In welchem Aggregatzustand befindet sich das Wasser da? Es ist kein Eis, es ist kein flüssiges Wasser, denn man kann hinein stechen und nichts läuft heraus, und es ist definitiv kein Dampf. Das Problem ist, dass es vier Aggregatzustände von Wasser gibt, nicht nur drei. Egal was wer auch immer erzählt, es ist eine leicht zu beobachtende und leicht zu beweisende Tatsache. Und Wasser ist das einzige Element, das wir kennen, das vier Aggregatzustände hat. Und alles Wasser in unserem Körper befindet sich in diesem vierten Aggregatzustand, deshalb läuft es nicht heraus.

Für das Wasser in diesem vierten Aggregatzustand gibt es verschiedene Namen. Gel-Wasser oder strukturiertes Wasser und Pollack nennt es Exklusionszonen-Wasser oder leichtes Wasser und es gibt noch weitere Namen dafür. Doch sie bedeuten alle das Gleiche. Nämlich dass sich das Wasser in diesem Gel-ähnlichen Aggregatzustand befindet.

Man stellt es her indem man eine wasseranziehende Oberfläche nimmt, zum Beispiel ein Protein, und es in eine Schüssel Wasser gibt und einfach nur durch die Interaktion zwischen beidem bildet sich nahe der wasseranziehenden Oberfläche eine Gelschicht. Das geschieht ganz von alleine. Diese Gelschicht ist immer negativ geladen. Stellen Sie sich einen mit Wasser gefüllten Becher vor und wie Sie eine Lage Protein hinein geben und wie sich daraufhin diese Gelschicht bildet. Dann rollen Sie das Protein zu einer Röhre zusammen und bilden eine Schicht Gel, die das Innere der Röhre auskleidet und negativ geladen ist. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass sie die Ladungen voneinander getrennt hat und so haben wir eine positive Ladung um Wasseranteil innerhalb der Röhre. Diese positiven Ionen und Protonen stoßen einander ab und bewirken dadurch, dass das Wasser in der Röhre zu fließen beginnt. Und dieses Wasser fließt nun in der Röhre, durch die Röhre, aus der Röhre heraus und zurück in die Röhre hinein solange eine Energiequelle vorhanden ist, die die Ladungen trennt. Wenn Sie das Ganze in eine Kiste aus Blei bringen, hört es auf zu fließen und das Gel hört auf, sich zu bilden. Wenn Sie es wieder aus der Bleikiste herausholen und dem Sonnenlicht aussetzen, beginnt es wieder zu fließen. Wenn Sie es aus der Bleikiste nehmen und auf die Erde stellen, bewirkt die negative Ladung der Erde oder die von der Erde ausgehende Energie, dass es wieder fließt. Wenn Sie Ihre Hände darauf legen, kann es ebenfalls sein – je nachdem welche Schwingungen Sie selbst ausstrahlen – dass es wieder zu fließen beginnt. All diese Dinge und wahrscheinlich noch weitere wie Infrarotlicht und alle natürlichen Energiequellen laden das Gel wieder auf. Sie erzeugen eine Trennung der Ladungen, was die Definition für Arbeit ist. Das ist wie eine Batterie und diese Arbeit erzeugt Fluss.

Das können wir ganz leicht daran beobachten wie eine Pflanze das macht. Hier kommt gleich noch etwas, das wir in der Schule lernen, nämlich das Wasser in einer Röhre nicht höher als 10,06 Meter aufsteigen kann bevor der Druck des Gewichts des Wassers zu groß ist. Ab diesem Punkt ist es zu schwer und das Wasser kann nicht mehr weiter steigen. Insofern dürfte es keine Bäume geben, die höher als 10 Meter sind weil das Wasser – in diesem Fall der Saft – nicht höher steigen kann. Das Problem ist, dass es durchaus Bäume
gibt, die sogar erheblich höher als 10 Meter sind, obwohl uns erzählt wird, dass das nicht sein kann.

Wie lässt sich das nun erklären? Diese Röhren nennt man Xylemröhren und bei ihnen handelt es sich um wasseranziehende Proteine, die die Röhre auskleiden. Sie trennen die Ladungen und schieben die positiven Ionen in die Mitte. Nach unten können sie nicht, denn dort befindet sich der Boden. Also beginnen sie, nach oben zu fließen, und das tun sie über 150 Meter und höher, solange der Kreislauf nicht durchbrochen wird. Genauso funktioniert das. Mit anderen Worten: Die Natur ist sehr konservativ. Sie braucht nicht eine Methode um dafür zu sorgen, dass Saft in einem Baum hochsteigt und eine andere um unseren Blutkreislauf zu regeln. Warum nicht für beides ein und dieselbe Methode benutzen?

Was ist nun eine Vene? Eine Vene ist eine dünnwandige Röhre mit einer Wasseroberfläche. Durch diese erzeugt sie diese Gelschicht solange Sie genügend Sonnenlicht, Erdenergie, gesunder Nahrung, menschlicher und/oder tierischer Berührung etc. ausgesetzt sind, eben all diesen normalen Dingen des Lebens und nicht Bildschirmen, elektromagnetischen Feldern und anderen Dingen, die unsere Gesundheit abbauen. Solange Sie genügend Sonnenlicht tanken oder barfuss mit der Erde in Kontakt sind, haben Sie aufgeladene Röhren, die die positiven Ionen in die Mitte drücken. Die Arterien hoch können sie nicht, denn von dort kommt ja das Blut herunter, also beginnen sie durch Ihre Venen hochzusteigen. Natürlich leisten auch Ihre Beine einen gewissen Beitrag durch Muskelanspannung, aber das ist nur eine Ergänzung und nicht der Hauptaspekt dieses Vorgangs.

Die Ärzte erzählen Ihnen, dass das Blut durch die Muskelanspannung in Ihren Beinen wieder durch die Venen nach oben fließt. Aber wenn jemand gelähmt ist, müsste ja dann das Blut in den Beinen bleiben und käme dort nie wieder weg. Das müsste letztendlich dazu führen, dass es immer mehr wird bis die Beine unendlich dick sind. Das passiert natürlich in der Realität nicht. Uns werden also dauernd Dinge erzählt, die keinen Sinn machen wenn man mal ein bisschen nachdenkt.

Ich sage nicht, dass die Anspannung der Beinmuskulatur keinen Beitrag leistet, aber es ist nur ein Nebenaspekt. Denn auch beim Gelähmten funktioniert das Ganze ja noch mehr oder weniger. Es ist vielleicht nicht mehr perfekt, doch es funktioniert. Also muss es da noch einen anderen Grund für den Blutfluss durch die Venen nach oben geben.

Nun wissen wir also, warum sich das Blut bewegt. Es braucht dazu keine Pumpe, sondern lediglich diesen erstaunlich ausgefeilten vierten Aggregatzustand, diese Dynamik von Wasser, die das Blut in Bewegung setzt. Die Gefäße werden enger und enger, dann tritt das Blut in die untere Hohlvene ein, danach das Herz und verlässt dieses schließlich wieder durch die linke Herzkammer. Und was tut das Herz? Es stoppt das Blut. Was meine ich damit? Nun, das hinein fließende Blut trifft auf die linke Herzkammer und dort befindet sich ein Ventil. Das Herz stoppt also das Blut und versetzt es in einen Wirbel. Woher weiß ich das? Das hat Leonardo da Vinci bereits vor fünfhundert Jahren bewiesen und die Johns Hopkins Universität hat es vor rund 10 Jahren per Kernspintomographie bewiesen und man kann das sogar sehen.

Es passiert also Folgendes: das Herz hält das Blut zurück – wir reden hier nicht von einem langen Zeitraum, wir reden hier von Millisekunden, – und wandelt die laminare Strömung in einen Wirbel um. Vielleicht können Sie sich vorstellen, wie das hereinströmende Blut immer mehr wird, was dafür sorgt, dass sich die Wände weiten. Auf der einen Seite baut sich nun also positiver Druck auf und auf der anderen Seite negativer Druck, wie ein Vakuum, und das saugt die Röhre an, verwandelt sie in einen Wirbel und das wiederum schickt dann das Blut wieder in einen neuen Umlauf. Das Herz ist also schon an der Bewegung des Blutes beteiligt. Doch ich will darauf hinaus, dass es nicht durch eine Kontraktion der Wände geschieht, sondern die Bewegung kommt durch den Blutfluss selbst zustande. Die Wände dehnen sich aus, und wenn sich dann die Tür öffnet, kommt das Blut nun in einem Wirbel heraus. Die Kontraktion der Wände ist eher eine passive Sache, die das Ganze allerdings erheblich erleichtert, denn nun muss nicht all diese immense Kraft aufgewandt werden und das Ganze kann bei Bedarf 100 Jahre lang so weiter gehen. Man kann aber nicht 100 Jahre lang einen derartigen Druck erzeugen, diese Vorstellung ist lächerlich. Aber man kann durchaus 100 Jahre lang eine passive Expansion beibehalten. Ich sage also nicht, dass das Herz sich nicht ausdehnt und wieder zusammenzieht, mir geht es um die Erzeugung der Kraft.

Nun, hier kommt ein interessantes Detail: Steiner hat gesagt: “Das Herz ist wie ein Hydraulischer Widder.“ Ein Hydraulischer Widder wird von Landwirten benutzt. Man stellt ihn in schnell fließendes Wasser und bildet ein Tor, nimmt einen ausdehnbaren Tank und dann baut man auf der einen Seite Druck auf. Der Druck auf der anderen Seite ist dann natürlich entsprechend geringer und wenn der Druckunterschied ausreichend hoch ist, öffnet sich das Tor und das Wasser fließt dahin, wo es gebraucht wird. So haben sie früher Wasser von unten nach oben befördert.


Interessanterweise liegt die Effektivität eines Hydraulischen Widders bei 70%. Mit anderen Worten: Wenn man die Menge des hereinströmenden Wassers misst und mit der Menge des heraustretenden Wassers vergleicht, stellt man fest, dass in jedem Zyklus nur 70% herauskommen, was unmittelbar die Frage aufwirft, was denn wohl mit den übrigen 30% passiert ist. Und tatsächlich kann ich nicht sagen, was damit passiert und soweit ich weiß hat bisher noch niemand die Antwort darauf gefunden. Eine Pumpe dagegen muss immer mit 100% Effizienz arbeiten. Was auch immer an Wasser hereinkommt, muss nach dem Pumpvorgang auch zu 100% wieder herauskommen. Wollen Sie einmal raten, mit welcher Effizienz das menschliche Herz arbeitet?

I: 70%?

C: Genau, 70%.

I: Interessant. Das ist also das, was man Auswurfleistung nennt?

C: Ja, das ist die Auswurfleistung. Wenn Sie 70% Auswurfleistung haben, sind Sie ein gut durchtrainierter Athlet. Bei 60% Auswurfleistung fühlen Sie sich wohl. Bei 50% fühlen Sie sich überwiegend wohl, aber auch schon nicht mehr so ganz. Bei 20% Auswurfleistung haben sie ein echtes Problem, denn das ist mit den meisten Lebensvorgängen nicht mehr kompatibel.

I: Und wodurch kommt das? Ist es nicht so, dass wenn die linke Herzkammer sich übermäßig vergrößert, sich alles verhärtet und verengt?

C: Wir sprechen hier von Herzinsuffizienz. Wenn das Blut aufhört, sich fortzubewegen und nur noch 50%, 40% oder 20% herauskommen, wissen wir ja nun, dass wir hier kein Problem mit dem Pumpen haben, sondern mit dem Fluss. Wenn der Fluss unzulänglich ist, ist auch die Auswurfleistung nicht normal. Dann verengen sich die Blutgefäße in einem Bemühen, den Fluss wieder zu verstärken. Und das ist ein Problem. Wenn die Blutgefäße dann immer enger werden, kommen nämlich wieder unsere Ärzte daher und sagen: “Aha, sehen Sie, Ihre Blutgefäße sind zu eng, das bringt Sie irgendwann um weil Sie einen Herzinfarkt bekommen. Also sollten wir besser schnellstmöglich die Blutgefäße weiten.” Das ist, als würden Sie einen Spitball
¹ quer durchs Zimmer schießen wollen – nicht dass ich das empfehlen würde – aber wenn Sie das unbedingt machen wollen, nehmen Sie den größten Spitball, den Sie herstellen können. Aber wenn Sie nun natürlich einen sehr großen Spitball haben, können Sie kein Blasrohr mit einem geringen Durchmesser nehmen. Je enger das Blasrohr ist, desto kleiner muss der Spitball sein. Und wenn Sie einen kleinen Spitball haben, können Sie kein Blasrohr mit großem Durchmesser gebrauchen. Um den Spitball tatsächlich bis and andere Ende des Zimmers zu schießen wollen Sie einen großen Spitball und ein dickes Blasrohr. Wenn im Körper die Blutzirkulation nicht mehr stimmt – das ist der Spitball – müssen Sie zwangsläufig den Durchmesser des Blasrohrs verengen oder Sie erhalten keinen Druck. Das ist der Grund, weshalb der Körper Bluthochdruck erzeugt. Er will das Blutgefäß verengen um den Blutfluss erhöhen zu können, was bedeutet, dass Bluthochdruck und eine Vergrößerung der Herzkammern nicht die Krankheit sind, sondern die Ausgleichsreaktion des Körpers, der Kompensationsmechanismus. In gewissem Sinne sind sie sogar eine Art Therapie. Natürlich ist die Therapie in diesem Fall gefährlich, aber wie ich in einem solchen Fall viele Patienten frage: “Was würden Sie denn tun, wenn Sie keinen Fluss haben? Sie würden auch die Röhre verengen.“

I: Ist das der Grund dafür, dass wir keine größeren Erfolge durch bestimmte Medikamente sehen, die gegen Probleme mit den Herzkranzgefäßen verschrieben werden? Ich weiß nicht, wie beispielsweise die Erfolgsrate von ACE-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptorenblockern aussehen. Verbessern Sie irgendetwas oder können sie die Morbidität verzögern?

C: Ein bisschen, aber viel bringt das nicht. Genau deshalb hat ja auch dieser Anästhesist gesagt, dass wir heute immer noch keine besseren Ergebnisse erzielen als vor 50 Jahren. Das liegt alles daran, dass wir nicht verstehen, wie dieser Fluss zustande kommt. Wenn beispielsweise jemand unter schlechter Durchblutung leidet, steht fest, dass derjenige auch über eine schlechte Dynamik der Herzkranzgefäße verfügt, denn daher kommt ja die Durchblutung. Als Therapie muss derjenige so viel wie möglich in die Sonne, barfuss den Erdboden berühren, auf eine gesunde Ernährung achten und sich regelmäßig bewegen. All diese Dinge erhöhen den Fluss und das ermöglicht es dem Kreislauf, sich zu entspannen und wieder besser zu funktionieren. Denn das ist die Wurzel des Problems und all diese anderen Dinge wie durch Diuretika Flüssigkeit absaugen und Nachlastreduktion, damit die “Pumpe” nicht gegen einen so hohen Widerstand anpumpen muss, haben nur eine sehr geringe Effizienz und verursachen immer noch weitere Probleme, da sie die therapeutischen Versuche des eigenen Körpers ja im Grunde abwehren.

I: Da sind also Kompensationsmechanismen am Werk, die möglicherweise sogar durch ärztliche Behandlung verursacht wurden?

C: Genau. Sie behandeln das Falsche.

I: Sie haben ziemlich oft die Erdung erwähnt und wie wichtig es ist, barfuss mit der Erde im Kontakt zu sein. Steht das auch mit diesem vierten Aggregatzustand des Wassers im Körper im Zusammenhang?

C: Ja, dabei absorbiert man negative Ionen. Es ist die Art von Energiequelle, von der Pollack deutlich aufgezeigt hat, dass sie buchstäblich den gleichen Mechanismus darstellt wie die Herstellung von Wackelpudding. Wie macht man Wackelpudding? Man mischt Wasser und Proteine zusammen und bringt das Ganze mit einer Energiequelle in Kontakt. Wenn Sie einfach nur Gelatineproteine in Wasser schütten, passiert überhaupt nichts. Es muss also Hitze hinzukommen, die diese Proteine quasi entfaltet, so dass sie mit dem Wasser interagieren können und sobald das passiert ist, lässt man das Ganze abkühlen und es bildet sich dieses Gel. Wir haben auch Proteine im Blut und sie kleiden zudem unsere Gefäße aus. Und wenn sie dann mit einer Energiequelle in Kontakt kommen, entfalten sie sich und reagieren mit dem Wasser im Blut und bilden Wackelpudding. Natürlich macht das nicht das gesamte Blut, aber es bildet sich eine Auskleidungsschicht in den Blutgefäßen. Das ist die gleiche Art von Mechanismus, der auch stattfindet, wenn wir Wackelpudding machen. Das Gel trennt die Ladungen, erzeugt den Fluss und ein stabiler Fluss erlaubt es dem Herzen, keine Kompensationsversuche unternehmen zu müssen indem es sich vergrößert oder das Kaliber der Blutgefäße verändert und das Leben ist gut.

I: Wie viele Minuten an Erdung täglich empfehlen Sie Ihren Patienten? Sollte man auch eine entsprechende Schlafmatte verwenden oder reicht es, einfach nur ohne Schuhe draußen zu sein? Was wäre ideal? Natürlich ist das in jedem individuellen Fall anders, doch was wäre das Minimum an Erdung?

C: Das hängt tatsächlich immer vom Einzelfall ab. Für jemanden, der bereits unter akuter Herzinsuffizienz leidet, ist das allein ohnehin nicht genug. In manchen Fällen ist alles schon so weit fortgeschritten, dass Menschen sogar weiterhin die Einnahme konventioneller Medikamente beibehalten müssen. Aber das ist natürlich nicht die Lösung des Problems. In so einer Situation sollte der Betreffende den Großteil seiner Zeit entweder in der Sonne, barfuss draußen auf der Erde, mit Gehen oder sonstiger Bewegung verbringen, sonst wird er nicht mehr viel Lebensqualität haben. In leichteren Fällen würde ich sagen, 20 bis 30 Minuten täglich werden die Situation verbessern. Es kommt also immer darauf an. Wer nicht mehr aus dem Bett aufstehen kann, tut gut daran, sein Bett wenigstens nach draußen zu stellen oder draußen zu sitzen, mit den bloßen Füßen auf dem Boden.

I: Was verschlimmert die Herausforderung? Ich habe gehört, dass Flugreisen da ein Faktor sind, genauso wie natürlich Mobilfunkmasten...

C: Diese beiden Dinge gehören natürlich dazu, und auch unzureichender Verzehr von Protein. Es gibt bestimmte strukturelle Proteine, die man zu sich nimmt wenn man überwiegend strukturelle Teile von Tieren isst. Kollagen selbst ist eine großartige Wasserstruktur in uns, die man durch Knochenbrühe zu sich nimmt. Also eine schlechte Ernährung ist immer ein Faktor, aber ein nicht unerheblicher Teil all dieser Probleme ist wahrscheinlich eine Konsequenz der Belastung durch elektromagnetische Strahlung. Das destabilisiert einfach unsere Fähigkeit, dieses Gel herzustellen. Es gibt aber auch noch andere Dinge: Aluminium und Schwermetalle, die uns injiziert werden. Glyphosat, einfach all dieser Kram des modernen Lebens.

I: Nicht zuletzt deswegen filtern wir ja auch unser Wasser. Da könnte ja heutzutage selbst solches Zeug wie
Prozac drin sein und wer weiß, was sonst noch alles. Aber noch einmal zurück zum Thema Herz. Sie haben darüber gesprochen, wie das Herz das Blut umwandelt und diesen Wirbel erzeugt. Vielleicht könnten Sie definieren, was das genau bedeutet und inwiefern das für uns alle bedeutsam ist?

C: Den Wirbel muss man sich wie einen Tornado vorstellen oder wie eine Spirale. Oder schauen Sie sich eine Sonnenblume an – die Samen sind in der Form eines Wirbels angelegt. Ich bin kein Physiker und kann Ihnen keinen Vortrag über die Physik von Wirbeln halten, aber es ist im Grunde die kreative Lebensenergie. Wenn das Leben eine Substanz nehmen und einen lebendigen Organismus daraus machen möchte, ob das nun ein Schneckenhaus ist oder unsere DNA oder die Milchstraße oder der Wirbel oben auf Ihrem Kopf oder die spiralförmige Formierung unserer Knochen, das alles ist die kreative Lebensform. Es beginnt also alles im Grunde in dem Moment, wo das Blut durch die Venen zum Herzen zurückgekommen ist. Das nennt man laminare Strömung, was nichts anderes bedeutet als “flache Strömung”. Diese hat nicht viel Schwung und nicht viel von dieser Art Lebenskraft. Eines der Probleme der konventionellen Biologie und Medizin besteht seit Descartes darin, dass wir meinen, Menschen wären nichts als tote Substanz. Wir haben keine Wissenschaft des Lebens, sondern eine Wissenschaft des Todes, das ist das Problem.

I: Sie meinen diese Lebenskraft, richtig? Wenn man zu einem normalen Schulmediziner geht, dann kann er zwar das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein einer bestimmten Krankheit diagnostizieren, aber er kann nicht wirklich einschätzen, wie vital man ist und wie viel Widerstandskraft man hat. Gehört das zu den Dingen, von denen Sie hier sprechen?

C: Nicht wirklich. Ich meine etwas viel Grundlegenderes als das. Manchmal stelle ich am liebsten Fragen um auf den Punkt zu bringen, worauf ich hinaus will. Wir haben in der Wissenschaft das Postulat, dass alles in der Natur lediglich aus Materie, also aus Atomen besteht und dass nichts anderes existiert. Das ist der fundamentale Grundsatz unserer modernen Wissenschaft. Also frage ich: Wenn Sie nun sämtliche Substanzen hernehmen, aus denen eine Karotte besteht – also meinetwegen hunderttausend Atome Sauerstoff und zwei Millionen Atome Kohlenstoff und soundso viele Atome Schwefel und so weiter – die Sie in einem Chemiehandel bestellt haben und diese alle zusammen mixen und auf den Tisch legen – ist das dann eine Karotte?

I: Nein.

C: Nun, es sollte aber eine sein. Denn alle Substanzen, aus denen eine Karotte besteht, sind ja da. Also was fehlt denn noch?

I: Die Lebenskraft.

C: Man kann es sogar noch deutlicher machen. Also erstens: Es sieht überhaupt nicht aus wie eine Karotte, richtig? Es sieht aus wie ein Haufen Material. Das Postulat lautet also: ein lebendiges Wesen wie eine Karotte ist eine Kombination aus Substanz – die liegt ja hier auf dem Tisch – und irgendeiner Art Lebenskraft. Diese Lebenskraft wirkt durch Form. Was sonst ist der sichtbare Unterschied zwischen der Karotte und dem Haufen Material? Der Materialhaufen entspricht immer genau dem lebendigen Wesen, das eben eine Möhre, einen Frosch oder was auch immer ausmacht. Der Materialhaufen ist zwar beim Frosch anders zusammengesetzt als bei der Karotte, aber wir haben es in jedem Fall immer mit einem aufgeschichteten Haufen zu tun. Es fehlt die Form. Die Lebenskraft wirkt also offensichtlich durch Form und Wasser, denn es gibt keine Lebensform ohne Wasser. Wie lautet also die Definition von Leben? Material plus Wasser, aufgerichtet zu einer Form. Manche sprechen hier vom Ätherleib. Das ist ein hochtrabender Ausdruck für eine formgebende Kraft. Dass wir kein besseres Wort dafür haben bedeutet aber nicht, dass sie nicht existiert.

Interessanterweise erliegen alle Dinge, jegliche Materie, der Entropie und der Gravitation, aber nicht ein Fliederstrauch oder ein Frosch. Der Flieder wächst hoch, der Frosch hüpft. Auch der Mensch nicht, auch wir wachsen in die Höhe. Erst wenn wir tot sind, kommen Entropie und Gravitation zum Zug. Dieses Etwas, das uns lebendig macht, ist diese Lebenskraft, die durch Wasser wirkt und Form schafft. Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir anerkennen, dass diese Lebenskraft existiert, aber leider streiten die meisten Ärzte entschieden ab, dass es sie überhaupt gibt. Und ich spreche hier nicht von einem verschwommenen Konzept wie jemandes Vitalität. Nein, hier ist die Rede von dem, was Sie und mich von einem Haufen toter Materie unterscheidet. Wir brauchen eine Wissenschaft des Lebens – und die beginnt mit dem Verstehen, wie Wasser funktioniert. Genau deshalb konzentriert sich der erste Teil meines Buches auf diesen Punkt und die folgenden beiden Teile darauf, was wir über diese Lebenskraft sagen können. Wie wirkt sie? Was wissen wir über sie? Wie kann man sie organisieren? Was unterstützt sie? Was schadet ihr? Denn genau dort spielt sich alles ab, nicht in der Materie. Woher wissen wir das? Auf diese Frage antworte ich mit einer Gegenfrage: Glauben Sie, der Unterschied zwischen einer Rote Bete und einer Karotte ist die Anzahl der darin enthaltenen Schwefelatome?

I: Nein, da geht es natürlich um viel mehr als das.

C: Ja, jeder weiß das, mit Ausnahme unserer Wissenschaftler. Die wissen das nicht. Sie streiten das ab. Aber jeder normale Mensch hat ein Gespür dafür, dass da irgendetwas ist, das über das rein Materielle hinausgeht. Und der Grund, weshalb wir Karotten schätzen, ist nicht ihr Schwefelgehalt. Ja, es ist Schwefel in einer Karotte und Schwefel mag Ihnen gut tun, aber das ist es doch nicht, was die Karotte ausmacht.

Aber unsere Wissenschaft steckt fest in diesem Paradigma und es bringt uns um. Wissen Sie übrigens, wodurch Karotten berühmt geworden sind? Durch die alternative Krebstherapie von Max Gerson. Bei dieser Therapie spielt Karottensaft eine entscheidende Rolle. Er hat zwar auch Einläufe mit Kaffee und eine Reihe anderer Dinge bei dieser Therapie eingesetzt, aber er ist praktisch der Grund dafür, dass heute viele Leute Karottensaft trinken. Da ging es aber noch weiter in die Feinheiten. Er sagte, man muss den Karottensaft mit einem
Norwalk Entsafter herstellen, sonst braucht man erst gar nicht anfangen, mit jedem anderen Entsafter funktioniere das nicht. Warum? Er sagte, der Saft aus einem Norwalk Entsafter hat auch nach dem Entsaftungsvorgang noch eine intakte Ladung, die bei jedem anderen Entsafter verloren geht. Was bedeutet das? Nun, ein Norwalk Entsafter arbeitet durch Mahlen und Auspressen. Man gibt die Karotten hinein und sie werden zu einem Brei gemahlen. Danach gelangt die Masse in einen Beutel und wird ausgepresst. Warum ist das wichtig? Jede Pflanze nimmt Wasser auf und strukturiert es. Wenn man sorgfältig die Flüssigkeit aus den Zellen einer Karotte extrahiert bleibt das Wasser so strukturiert wie möglich. Und es ist die Struktur des Karottensafts – vermutlich diese negative Ladung bzw. die Energie, die mit der Strukturierung einhergeht – die den therapeutischen Erfolg bringt, nicht in erster Linie die Materie im Karottensaft – denn die erhält man ja auch bei jedem anderen Entsafter. Doch die Zentrifugalkraft vernichtet diese Struktur und dann bleibt der Therapieerfolg aus. Aber das nur als kleine Anmerkung am Rande.

I: In Bezug auf die Nährstoffquellen – Sie haben Knochenbrühe erwähnt – nehme ich mal an, dass man bei allem darauf achten sollte, dass es so wenig verarbeitet ist wie möglich um dieses strukturierte Wasser zu erhalten?

C: Ja. Fleisch sollte immer von Tieren kommen, die artgerecht gehalten werden. Die Strukturierung des Wassers geschieht ganz natürlich durch die Interaktion der Blutgefäße und das sind Energiequellen, die uns frei zur Verfügung stehen. Wenn es also irgendetwas gibt, auf das es sich zu konzentrieren gilt, ist es folgender Leitsatz: Je mehr man sich abnormalen Energiequellen aussetzt – Bildschirme, Flugzeuge – und je weniger Sonnenlicht und Erde, zwischenmenschlichen Kontakten und Tieren, desto schlechter wird es einem gehen.

I: Guter Merksatz. Sie haben zwischenmenschlichen Kontakt, Berührungen und den Umgang mit Tieren jetzt schon öfter erwähnt. Heute leben ja viele Menschen allein. Viele warten mit dem Heiraten sehr lange oder heiraten überhaupt nicht mehr. Spielen diese Dinge da auch mit hinein? Ich meine, nicht nur mental oder psychologisch, sondern direkt körperlich, in Bezug auf die Strukturierung des Wassers in unserem Körper?

C: Ja, ich meine, das sind ja alles durchaus beobachtbare Tatsachen. Pollack hat dazu Experimente durchgeführt. Wenn man einen Becher mit Wasser füllt und den Fluss durch dieses hydraulische Rohr misst, erhöht sich der Fluss wenn man die Hand darauf legt. Der einzige Grund für den verstärkten Fluss ist, dass die Schicht Gel in dem Rohr dicker wird. Dadurch steigt die Intensität und die Ladungen werden weiter getrennt, was noch mehr positive Ionen erzeugt, die dann wiederum für mehr Fluss sorgen. Ich sage das also jetzt nicht aus einer “romantischen” Perspektive, das ist schlicht eine messbare Tatsache. Menschen haben ein energetisches Feld, das man messen und sogar fotografieren kann. Es ist nicht überraschend, dass wir biologisch so organisiert sind, dass sich für uns die Dinge hervorheben, die sich gut anfühlen. Ich spreche oft von der Lebenstheorie des kosmischen Witzes. Ich meine, jeder geht gerne an einen sonnigen Strand und läuft dort durch den weichen Sand. Das sind genau die Dinge, die uns aufladen. Aber gehen Sie zu einem Hautarzt und er wird Ihnen sagen: “Nein, das ist nicht gut für Sie.” Die Geschmacksträger Nummer eins beim Essen sind Fette. Also sagt der Ernährungswissenschaftler: “Sie sollten keine Fette essen. Das ist nicht gut für Sie.” Unsere “Experten” meinen, das wäre eine Art Witz, dass Gott oder die Natur oder die Evolution – was auch immer da der Einzelne glaubt – sich einen Scherz erlaubt hat, dass wir auf gewisse Dinge Lust haben, an bestimmten Dingen Freude haben und so weiter. Unsere Kultur sagt in gewisser Weise in Bezug auf all diese Dinge “Aber mach’ das bloß nicht! Denn wir wissen es besser, weil wir eine Doppelblind-Studie dazu gemacht haben.” Dabei hat der Redakteur des
New England Journal seit 20 Jahren gesagt: “80 bis 90 Prozent der Studien, die in von Experten geprüften Fachzeitschriften veröffentlicht werden, sind Müll – und das sage ich ganz und gar nicht mit Freude, sondern ich sage es als Redakteur des führenden medizinischen Journals der Welt in den letzten zwei Jahrzehnten. Schenken Sie ihnen keinen Glauben.”

I: Das ist sowohl traurig als auch beängstigend. Wie gehen Sie persönlich damit um? Schließlich sind Sie ja selbst auch Mediziner geworden und heute sehen Sie diese ganzen Dinge in einem anderen Licht...

C: Ich erzähle dazu ein Beispiel. Ich habe einer Debatte zugehört, die zwischen einem veganen Kardiologen und einem anderen Mann stattfand, der die Paleo Ernährung bevorzugt. Sie debattieren also darüber, welche Ernährungsweise die beste ist um Herzkrankheiten zu behandeln. Zuerst präsentiert der vegane Kardiologe eine ziemlich elegante Beschreibung der Geschichte von Herzkrankheiten in den Vereinigten Staaten. Er erklärt, dass es in den 1920er und 1930er Jahren in diesem Land praktisch keine Herzkrankheiten gab. Der Mann, der die EKG-Maschine erfand, die heute zur Diagnose von Herzkrankheiten eingesetzt wird, war ein Harvard-Professor und er bot seine Erfindung der Universität Harvard damals an, doch man lehnte dort das Angebot ab, mit der Begründung, für so etwas habe man keine Verwendung. Das war im Jahr 1918 und von Seiten der Universität Harvard ein schlechtes Geschäft, denn mit dem Gerät wurden später wahrscheinlich Milliarden verdient. Wie auch immer, er verkaufte das Patent schließlich für 10 Dollar.

Die gesamte Präsentation dieses veganen Kardiologen war jedenfalls sehr klar und wortgewandt und er betonte mehrmals, dass es in diesem Land früher keine Herzkrankheiten gab. Wenn ich sein Diskussionspartner gewesen wäre, hätte ich ihn gefragt: Wie viele Veganer gab es denn in den Vereinigten Staaten in den 1920er Jahren? Kennen Sie die Antwort? Keinen einzigen freiwilligen. Es mag ein paar extrem arme Leute gegeben haben oder ein paar mit Krankheiten, die diese Lebensweise notwendig machten. Aber damals lebte fast jeder auf einer Farm und jedermanns beste Grundnahrungsmittel waren Butter, Sahne und Eier. Das machte die Ernährung der meisten Leute aus und wenn Sie sich ein Kochbuch aus jener Zeit ansehen, dann dreht sich da alles um Butter, Sahne und Eier. Natürlich aßen die Leute auch noch andere Dinge, aber einen wesentlichen Teil deckten diese Tierprodukte ab. So wie ist es vor diesem Hintergrund möglich, dass es damals keine Herzkrankheiten gab, wenn die Hauptnahrungsmittel von damals heute angeblich Herzkrankheiten verursachen? Wie ist es möglich, dass heute, 80-90 Jahre später, wo die Menschen viel mehr Nahrungsmittel auf Pflanzenbasis essen als damals, das Festhalten an diesem Ernährungsansatz die Lösung für die Epidemie an Herzkrankheiten sein soll, die wir heute haben? Das macht doch keinen Sinn.

Wir wissen von einer Zeit, in der die Menschen keine Herzkrankheiten bekamen und wir wissen auch, was sie damals hauptsächlich gegessen haben. Die Eskimos und die Indianer aßen Büffelfleisch oder Fisch oder Insekten und überall dort gab es keine Herzkrankheiten. Sie hatten alle die gleiche Ernährung in Form von vielen Tierprodukten mit vollem Fettanteil. Wie ist es möglich, dass dieselben Nahrungsmittel heute die Ursache für Herzerkrankungen sein sollen? Uns wird erzählt, dass wir alle eine Ernährung auf Pflanzenbasis anstreben sollten um die Welt vor dem Klimawandel oder Verlust an Humusboden zu retten. Aber auch hier muss man doch einmal wieder nachdenken. Die Europäer, die damals in den Großen Ebenen östlich der Rocky Mountains ankamen, fanden dort 100 Millionen Büffel und einen dreieinhalb Meter tiefen Humusboden vor und lebten praktisch von Büffelfleisch. Dann fingen sie irgendwann an, Weizen und anderes Getreide in diesen Boden zu pflanzen und 50 Jahre später erleben sie verheerende Dürren und Staubstürme und der ganze Humusboden wird weggeblasen über den Golf von Mexiko und übrig bleibt die so genannte Dust Bowl (deutsch: Staubschüssel). Heute, weitere hundert Jahre später, ist die Gegend tot. Die Lösung für diese ökologische Katastrophe sucht man nun aber nicht darin, die 100 Millionen Büffel wieder anzusiedeln, nein, man pflanzt mehr Sojabohnen. Aber das haben wir doch schon versucht, sogar rein biologisch, in den ersten 50 Jahren bevor es zu der Dust Bowl kam. Damals waren wenigstens noch keine Pestizide im Spiel. Sie pflanzten rein biologischen Weizen und Mais. Wenn mir also jemand mit einer Studie daher käme und behaupten würde, das Essen von Butter verursache Herzkrankheiten, würde ich es nicht glauben.

I: Interessant. Es gibt ja heute so viele so genannte Influencer. Sie haben einen veganen Kardiologen erwähnt. Solche Leute schießen sich auf ein Thema ein und erlangen irgendwann in Verbindung mit diesem Thema einen gewissen Bekanntheitsgrad. Vermutlich suchen sie danach fortwährend nach Möglichkeiten um ihre Ausrichtung zu untermauern und beharren auf ihrem Standpunkt. Halten Sie das für ein psychologisches Phänomen?
C: Ich denke, hier passt ein Zitat von Will Rogers ganz gut. Er hat gesagt: “Es ist schwer, jemanden von etwas zu überzeugen, wenn sein Lebensunterhalt davon abhängt, dass er es nicht glaubt.” Ich weiß nicht, wieso sie mit diesem ganzen Trend Veganismus so weit gekommen sind. Klar, ich kann mir vorstellen, wenn man jemanden nimmt, der bisher die standardmäßige amerikanische Müll-Ernährung praktiziert hat und ihn vorübergehend auf vegane, gesunde Ernährung setzt, dass da allerhand Gutes passiert. Nicht dass der Eindruck entsteht, ich hätte etwas gegen Obst und Gemüse oder pflanzliche Ernährung im Allgemeinen. Nein, im Gegenteil. Ich habe Bücher darüber geschrieben. Ich führe ein ganzes Unternehmen, das mit Hingabe dafür im Einsatz ist, Menschen zu helfen, gutes Gemüse zu bekommen. Ich habe einen riesigen Gemüsegarten, den ich selbst hege und pflege. Ich säe Gemüse, ernte es und mag es. Ich weiß eine ganze Menge über Gemüse. Ich glaube, dass ich wahrscheinlich sogar mehr darüber weiß als 99% der Veganer. Aber die traditionelle Art, Gemüse zu essen, bezog sich auf wildes und winterhartes Gemüse, nicht auf Brokkoli, Grünkohl und Eisbergsalat.

I: Auf welche Gemüsesorten sollten wir uns denn konzentrieren?

C: Wir haben derzeit rund 20 verschiedene winterharte Gemüse in unserem Garten. Eines heißt
Gynura procumbens und gehört zu den Kameltrittgewächsen, ein anderes heißt Ashitaba oder japanischer Engelwurz und dann ist da noch Baumkohl. Winterharte und wilde Gemüse enthalten ein wahres Konzentrat an Nährstoffen. Die moderne Landwirtschaft hat im Grunde diverse nährstoffdichte Pflanzen genommen und in Zucker verwandelt. Wenn man sich den Unterschied der Großen Ebenen von 1850 im Vergleich zu 1980 anschaut, es ist einfach nur traurig. Man konnte so viele Nährstoffe aus einem einzigen Morgen Land ernten als da noch Büffel und Hasen und Wachteln waren und auch jede Menge grüne Wildpflanzen. All das ist verschwunden. Wir haben im Grunde Nährstoffe gegen Zucker eingetauscht und nun sind wir mehr oder weniger alle Diabetiker. Das ist kein guter Weg.

I: Welche Bücher zum Thema würden Sie empfehlen, falls sich jemand näher für diese winterharten Gemüse interessiert?

C: Das beste Buch, das je darüber geschrieben wurde, ist Nourishing traditions, damit sollte jeder anfangen, und danach braucht man im Prinzip keine weiteren Bücher mehr. Das ist ein zeitloser Klassiker.

I: Vielleicht können wir zum Schluss noch einmal unter einem eher kosmischen Aspekt zum Thema Herz zurückkommen. Es gibt ja in unserem Sprachgebrauch viele Redewendungen, die sich auf das Herz beziehen. Wir haben Herzensleid oder nehmen uns etwas zu sehr zu Herzen. Manche Menschen haben einem anderen das Herz gebrochen...

C: Ein wirklich interessantes Phänomen ist ja, dass Menschen, denen ein fremdes Herz implantiert wurde, manchmal die Persönlichkeit der Person annehmen, deren Herz man ihnen eingepflanzt hat. Da gibt es ein paar ganz erstaunliche Fälle. Jemand war beispielsweise ein extremer Rassist und dann bekam er das Herz eines Schwarzen eingepflanzt und plötzlich fing er an, viel freundlicher zu sein, typisch afrikanische Musik zu mögen und so weiter. Es gibt also ein paar sehr interessante Indizien dafür, dass unser Herz unsere eigentliche Persönlichkeit ist. Man kann ja heute einen Menschen treffen und ihn dann erst dreißig Jahre später wiedersehen und es ist immer noch die gleiche Person, obwohl jede Zelle, jedes physische Atom in ihrem Körper inzwischen ausgetauscht wurde. Doch es ist eindeutig noch immer dieselbe Person und das hat wahrscheinlich etwas mit der Form und dem Wesen des Herzens zu tun.

Wenn Ihnen ein neues Herz eingepflanzt wird, erhalten Sie eine neue Persönlichkeit. Sie sind natürlich darum keine andere Person, aber Sie fühlen als wären Sie eine andere Person. Wenn unsere Wissenschaftler und ihre Anhänger sagen: “Es gibt nichts außer Materie, wir sind nur physische Wesen” aber dann andererseits zu ihrer Frau oder Freundin oder ihrem Kind sagen: “Ich liebe dich von ganzem Herzen”, ist das paradox. Ich meine, da ist nichts Materielles namens Liebe in unserem Herz. Wenn man das Herz einer Person seziert, kann ich Ihnen garantieren, dass Sie dort nichts finden werden, was man als Liebe bezeichnen könnte. Das ist also auch wieder eines dieser Dinge, über die wir bereits gesprochen haben – wir alle wissen, dass es nicht wahr ist, aber wir tun so und benehmen uns so als wäre es wahr.

Damit will ich nicht sagen, dass wir das Materielle nicht studieren sollten. Das sollten wir sehr wohl, denn es ist erstens interessant und zweitens ist es das, worauf diese Welt größtenteils basiert. Aber es ist eben nicht der Bereich, in dem sich das Eigentliche abspielt, weder in der Medizin noch in der Liebe, denn das ist nichts Physisches. Es ist schon interessant – eine der Definitionen für Wissenschaft lautet: Wissenschaft handelt von all den Dingen, die man messen und beziffern kann. So steht das bei Wikipedia, ich habe extra nachgeschaut. Wenn also Ärzte sagen: “Ich glaube nur an Materie”, dann frage ich: “Lieben Sie Ihre Frau?“ – „Ja.“ – „Wie sehr? Zehn? Vierundsechzigeinhalb? Wurzel aus 124? Nun, Sie haben doch gesagt, dass ausschließlich Dinge existieren, die man beziffern kann. Wenn Sie also “glauben”, dass Sie Ihre Frau lieben, dann müssen Sie doch auch eine Zahl dafür angeben können, sonst ist es nicht wahr. Das haben Sie mir doch gerade selbst erklärt.” Es ist also offensichtlich Unsinn, aber wir glauben es und so schaffen wir diese künstliche Realität, die überhaupt nicht dem entspricht, wie die Welt organisiert ist. Und das ist ein Problem, denn so ruiniert man die Welt und stirbt und genau darauf steuern wir zu mit alldem.

I: Was halten Sie eigentlich vom HeartMath Institut und diesem Training? Dafür interessieren sich ja jetzt immer mehr Menschen...

C: Ja, da kann man Feedback darüber bekommen, wie das eigene Herz funktioniert und ob sich die Herzschlagfrequenz verändert. Sie sollten natürlich kein Metronom sein. Wenn man harmonische Musik haben will, darf der Schlagzeuger kein Metronom sein, denn sonst klingt die Musik mechanisch, der Schlagzeuger darf aber auch niemand sein, der keinen Rhythmus halten kann. Da braucht man schon jemanden mit flexiblen rhythmischen Fähigkeiten. Das ist Ihr Herz. So sollte es jedenfalls sein. Wenn das jedoch nicht der Fall ist, wenn es unflexibel ist, wenn es ein Metronom ist, dann funktioniert das nicht. Und wenn es keinen Rhythmus halten kann, finden die übrigen Organe ebenfalls nicht ihren Rhythmus. Dann ist das Ganze vergleichbar mit einem Orchesterstück, bei dem die Oboe ein anderes Lied spielt als die Geige und einem anderen Rhythmus folgt. Das Herz ist der Dirigent. Ich sage nicht, dass man das nicht messen kann, aber was ich damit sagen will, ist, dass der Ursprung der Veränderung der Herzfrequenz nicht von irgendeiner materiellen Substanz im Herzen herrührt, sondern von der Funktion des Herzens.

I: Wie kommt es, dass insbesondere Männer aus den westlichen Ländern von Herzkrankheiten betroffen sind?

C: Aufgrund ihrer Lebensweise. Weil sie fast nie nach draußen gehen sondern im Büro sitzen. Weil sie den ganzen Tag lang über so lächerliche Dinge wie Geld nachdenken, da ist es kein Wunder, dass sie mit nichts Realem mehr Verbindung aufnehmen können. Und wenn man nicht mehr mit dem Wahren und Liebe, mit der Erde und Pflanzen und Tieren und biologischer Nahrung in Verbindung ist, dann wird man unweigerlich krank.

I: Würden Sie sagen, dass finanzieller Wohlstand und Gesundheit sich gegenseitig ausschließen?

C: Nun, Leute die mehr Geld haben, können sich in unserem Land mehr Zugang zu Dingen erkaufen, die ihre Gesundheit erhalten. Doch dennoch glaube ich, das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann, ist, dass er zu viel Geld hat. Denn das bewirkt, dass Menschen durchdrehen und hässliche Dinge tun. Wenn Sie mir nicht glauben, dann werfen Sie einen Blick auf die Geschichte oder sprechen Sie mit Mark Zuckerberg.

I: Sie haben von Ihrer Farm gesprochen. Daneben behandeln Sie aber auch noch Patienten und schreiben Bücher. Je mehr Zeit Sie in Ihren Garten investieren, desto mehr Zeit fehlt Ihnen, Ihr Unternehmen auszubauen und in Ihrer Praxis tätig zu sein. Wir selbst haben Schweine, Hühner und Puten und ich liebe das, weil es mich am Morgen nach draußen bringt, wo ich barfuss umherlaufe, aber es beansprucht auch immens viel Zeit. Auf der anderen Seite verbessert es aber ja auch die Lebensqualität unserer Familie. Mit diesem Zwiespalt kämpfe ich ein bisschen und ich denke, das geht auch vielen anderen so. Sie sagen dann: „Ich habe keine Zeit, Hühner zu halten, ich bestelle meine Eier einfach bei
Amazon. Wie gehen Sie damit um?

C: Nun, ich werde ja langsam ein alter Mann und so bin ich in dieser Hinsicht schon über den Berg und muss nicht mehr zwingend arbeiten. Ich sage oft: „Arbeit wird überbewertet” aber es ist natürlich klar, dass wir in einer Situation stecken, in der wir leider Geld brauchen um zu überleben. Jeder muss also natürlich tun was nötig ist um “seinen Lebensunterhalt zu verdienen.” Aber ich habe in meinem Buch auch diesem Thema einen größeren Abschnitt gewidmet und über den Ursprung von Geld gesprochen und wie verkorkst dieses ganze System ist. Ich denke nicht, dass wir jetzt und hier näher auf dieses Thema eingehen sollten, sonst sprengt es den zeitlichen Rahmen dieses Gesprächs, doch es handelt sich bei diesem Geldsystem im Grunde um ein kriminelles Unternehmen. Wir haben also noch einen weiten Weg vor uns wenn wir eine Gesellschaft schaffen wollen, in der alle Menschen ein wirklich glückliches und kreatives Leben führen können. Die meisten von uns stecken leider irgendwo in diesem Milieu der Lohn- und Sklavenarbeit fest und das ist ganz und gar nicht im Sinne des Erfinders.

I: Wenn jemand in diesem stressigen System feststeckt, das sich nicht mit seinen Werten und Überzeugungen in Einklang bringen lässt, kann sich das dann auch in gesundheitlichen Problemen mit dem Herz auswirken?

C: Nicht unbedingt, aber das kommt sicher sehr häufig vor. Ich würde sagen, wenn man sich in einer Situation befindet, in der das, womit man praktisch ein Drittel seiner Lebenszeit verbringt, jeden Tag einfach nur nervt, dann sollte man dringend seine Optionen überdenken.

I: Haben Sie eine feste Morgenroutine?

C: Nicht wirklich. Ich habe eher eine tagtägliche Routine, denn ich praktiziere periodisches Fasten. Ich esse in der Regel nach 18.00 Uhr nichts mehr und am nächsten Tag nehme ich auch erst gegen Mittag das erste Mal etwas zu mir. Meine besten Tage sind die, an denen ich nach dem Aufstehen direkt in den Garten gehe und die nächsten drei Stunden mit Gartenarbeit verbringe. Wobei Arbeit hier das falsche Wort ist. Ich habe ein neues Wort dafür erfunden: Spibeit. Das ist eine Kombination aus Spiel und Arbeit. Das liebe ich einfach, aber darüber hinaus habe ich keine weitere feste Routine.

I: Gehen Sie viel barfuss?

C: Nicht so oft wie ich es gern tun würde, denn hier in der Gegend liegen unheimlich viele spitze Steinchen herum, aber zumindest wühle ich ja mit meinen Händen ständig in der Erde.

I: Kompostieren Sie?

C: Ja.

I: Halten Sie auch Tiere?

C: Nein, es ist nicht mein eigenes Land, aber auf dem Gehöft gibt es Hühner.

I: Wenn es nur ein einziges Nahrungsmittel gäbe, das Sie auf eine einsame Insel mitnehmen dürften – gehen wir mal davon aus, dass Vitamin D und Omega 3 bereits abgedeckt sind – welches wäre das dann?

C: Wahrscheinlich Eier. Ich glaube, Eier wären von allem noch am ehesten dazu geeignet, dass man allein davon leben könnte.

I: Ich esse auch gern Eier, aber eigentlich sollten wir die ja nach Meinung unserer tollen Experten nicht essen weil sie zu viel Cholesterin enthalten, richtig? Wenn Sie die Gelegenheit hätten, mit einem führenden Politiker zu sprechen, welche Botschaft würden Sie auf einer gesellschaftlichen Ebene an ihn weitergeben wollen, die eventuell die Politik dahingehend beeinflussen könnte, dass es unserer Gesundheit dient?

C: Ich habe nicht viel Glauben daran, dass die Politik und die Regierung uns in dieser Hinsicht etwas zu bieten haben. Aber ich würde deutlich machen, dass jede Form von Nötigung das Gegenteil von Freiheit ist. Wann immer man jemanden nötigt, irgendetwas zu tun – einschließlich Schulbesuch, Zahlung von Steuern, Impfung, Wehrdienst, was auch immer – kann man genauso gut gleich sagen: „Wir haben entschieden, dass wir an Freiheit des Volkes nicht interessiert sind.“ Nötigung und Freiheit sind fundamental inkompatibel. Keine gesunde Gesellschaft gebraucht gegenüber ihren Bürgern zwangsähnliche Nötigung und nennt das Ganze dann eine freie Gesellschaft.

I: Sie sprechen auch Impfungen und die Herdenimmunität an…

C: Auch das ist für hier und jetzt ein zu ausschweifendes Thema. Ich bin in meinem Buch darauf eingegangen. Es ist ein sehr polarisierendes Thema.

I: Warum haben viele Menschen so eine große Abwehr dagegen?

C: Weil ihnen gesagt wird, dass sie Abwehr dagegen haben sollen. Es wird ihnen gesagt, dass sie Angst haben sollen und Menschen, die Angst haben, tun unsinnige Dinge. Das ganze Verhalten dieser Leute ist der Inbegriff der Auswirkungen Angst auslösender Informationen.

I: Wenn Menschen mit Ihnen in Kontakt treten oder sich näher über Ihre Arbeit informieren möchten, wo können sie das tun?

C: Ich habe mehrere Webseiten. Die beiden wesentlichsten sind
www.humanheartcosmicheart.com und www.drcowansgarden.com – so findet man mich am besten.

I: Sind Sie auch auf
Instagram oder Facebook?

C: Nein, ich habe mit keiner dieser Plattformen etwas zu tun. Ich bin definitiv kein Unterstützer dieser sozialen Netzwerke und der Unternehmen, die dahinter stehen oder der emotionalen und psychologischen Abhängigkeit, in die sie die Menschen bringen.

I: Ich bedanke mich für das Gespräch.

C: Gerne. Auf Wiedersehen.

1 Mit Spitball ist hier ein durch Speichel angefeuchtetes Stück Papier gemeint, welches zu einer Kugel zusammengerollt und dann durch ein Blasrohr geschossen wird. Gewöhnlich machen so etwas natürlich Kinder.